Durch mehr künstliche Baustoffe steigt bei einem Brand auch die Wahrscheinlichkeit für die Feuerwehrleute krebserregenden Stoffen ausgesetzt zu sein. Denn auf der Einsatzkleidung können sich die Gefahrstoffe als Feinstaub ablagern. Dieser kann sogar über die Poren in die Haut aufgenommen werden und so Krebs verursachen.
Neue Routine am Einsatzort
Beim Ausziehen der Schutzkleidung gibt es Hilfe vom Hygieneteam
Deswegen ziehen sich die Feuerwehrleute in Nörvenich direkt nach dem Einsatz bis auf die Unterwäsche aus. Dabei hilft ihnen seit Kurzem ein extra eingerichtetes Hygieneteam mit eigenem Einsatzfahrzeug. So soll der Kontakt mit möglicherweise kontaminierter Kleidung auf ein Minimum reduziert werden.
Die Feuerwehrleute in Nörvenich mussten sich an die neue Einsatzroutine erst gewöhnen. Denn der erste Reflex nach einem Brandeinsatz ist eigentlich das Abnehmen des Atemschutzgerätes. Jetzt aber muss die Maske als Schutz bis zum Ende des Ausziehens anbehalten werden.
Studien: Erhöhtes Krebsrisiko für Feuerwehrleute
Es gibt internationale Studien, die bei Feuerwehrleuten ein erhöhtes Krebsrisiko nachweisen. Trotzdem ist Krebs in Deutschland bei Feuerwehrleuten nicht als Berufskrankheit anerkannt. Hygiene-Konzepte wie das in Nörvenich sind bislang freiwillig und nicht überall im Einsatz.
Im Kreis Düren wollen bald auch die anderen Feuerwehren mit solchen Hygienemaßnahmen für mehr Sicherheit ihrer Einsatzkräfte sorgen.