Zum Beispiel in Düsseldorf. Donnerstagmittag kurz vor zwölf: Die Studentenkneipe Tigges ist gut gefüllt, 40 bis 50 Fans schauen hier das Spiel des Frauenfußball-Nationalteams gegen die Südkoreanerinnen.
Es gibt eine große Leinwand und mehrere Fernseher, so wie man das auch von Liveübertragungen der Herren-WM kennt. Viele Fans tragen Trikots, sowohl des Herren- als auch des Damen-Nationalteams. Kurz vor dem Anpfiff herrscht echtes WM-Fieber.
Die Frauen-WM wird gut angenommen
Ein Fan sagt dem WDR: "Es macht viel mehr Spaß, die Frauen-WM zu gucken, finde ich. Es ist so ein toller Zusammenhalt in der Mannschaft, es macht richtig Spaß, das zu sehen. Ich finde auch viel angenehmer, dass da weniger Geld fließt."
Mehrere Dutzend Gäste fieberten im Tigges mit
Zwar sieht man noch nicht mit Deutschlandfahnen verzierte Autos auf den Straßen wie bei der Herren-WM, aber die Einschaltquoten der vergangenen Tage haben gezeigt: Die Frauen-WM wird gut angenommen, das Interesse ist da.
Auch viele Männer gucken das Spiel
Und ein Blick durch das Publikum in der Düsseldorfer Kneipe zeigt: Mehr als die Hälfte sind Männer. Philipp Böker ist mit zwei Freunden hier. Ob WM der Männer oder der Frauen - er schaut beides gerne. Die Situation vor dem letzten Gruppenspiel erinnert ihn stark an die Herren-Nationalmannschaft, die bei der WM in Katar gegen Japan gewinnen musste, um ins Achtelfinale zu kommen:
"Es ist bitter"
Spannend war das Spiel dann tatsächlich. Ab der 6. Minute lief das deutsche Team nach dem Treffer der Südkoreanerinnen einem Rückstand hinterher. Auch der Ausgleich von Alexandra Popp kurz vor der Halbzeitpause reichte nicht.
Nach einer turbulenten Schlussphase, in der gleich mehrere verletzte Südkoreanerinnen behandelt werden mussten, der Abpfiff - nach geschlagenen 16 Minuten Nachspielzeit. Enttäuschte Gesichter in der Düsseldorfer Kneipe.
"Trotzdem hat es Spaß gemacht zu gucken"
"Es ist bitter, mehr kann ich nicht dazu sagen. Wir haben eigentlich besser gespielt. Aber was will man machen. Es sind zu viele lange Bälle gewesen, da hätte ein bisschen was spielerisches passieren müssen", analysiert ein Fan.
Nach dem Abpfiff ist die Ernüchterung groß
Ein anderer sagt: "Das ist mega schade. Das Resultat ist leider ein bisschen unzufriedenstellend. Aber trotzdem hat es Spaß gemacht, zu gucken."
Hoffnung auf Fortsetzung des Hypes geplatzt
Noch im vergangenen Jahr kamen die deutschen Frauen ins Finale der EM, wo sie knapp gegen England verloren. Einige Fans hatten gehofft, dass der Hype um die Fußballerinnen in diesem Jahr weitergehen würde. Jetzt reisen sie aber vorzeitig ab, genau wie die Männer bei der vergangenen WM.
Über das Thema berichten wir am 03.08.2023 auch im Hörfunk auf WDR 2 und im WDR-Fernsehen.