Die Boot: Big Willi fischt tonnenschwere Schiffe aus dem Rhein

Lokalzeit Bergisches Land 05.01.2024 02:39 Min. Verfügbar bis 05.01.2026 WDR Von Markus Gröters

Landgang für Luxusyachten

Stand: 05.01.2024, 14:06 Uhr

Am Düsseldorfer Messegelände sind riesige Luxusyachten mit einem Kran aus dem Rhein gehoben worden. Sie werden auf der Messe "Boot" ausgestellt. Weitere Yachten verspäten sich wegen des Hochwassers.

Von Moritz Börner

Es ist Millimeterarbeit. Stück für Stück schiebt sich die Yacht "Princess" durch den Rhein, in die Schlaufen von Schiffskran Big Willi. Der orangefarbene Schiffskran steht auf dicken Gummireifen zur Hälfte im Rheinwasser. Dass das Auskranen der gut 27 Meter langen und 67 Tonnen schweren "Princess" so schwierig ist, liegt auch am Hochwasser.

Starke Strömung erschwert das Auskranen

Orangener Schiffskran am Rhein

Die Yachten werden mit großen Schlaufen aus dem Wasser gehoben.

 "Durch die starke Strömung eiern die Boote im Wasser herum", sagt Kranführer  Norbert Pilarski, "die Fließgeschwindigkeit beträgt zwölf bis dreizehn Knoten." Normalerweise fließt der Rhein nur halb so schnell. Pilarski holt für die Düsseldorfer Messe "Boot" schon seit über dreißig Jahren Luxusyachten aus dem Rhein. 

Die schwerste Yacht wiegt dieses Mal 85 Tonnen. Es ist eine Sunseeker 95Y: eine schwimmende Villa, mit Wohn- und Esszimmer, mehreren Schlaf- und Badezimmern. Kostenpunkt: Knapp zehn Millionen Euro.

Ein Fehler kann teuer werden

Wenn die Schiffe fest am Kran hängen, fährt "Big Willi" wieder aus dem Wasser raus, dann werden sie auf Schwertransport-Anhänger verladen. Auch beim Herunterlassen der Yachten auf die Anhänger ist wieder viel Feingefühl gefragt. Denn ein Fehler kann teuer werden. 

Yacht hängt am Kran

Schiffskran "Big Willi"

An Land angekommen geht es dann mehrere hundert Meter weit im Schritttempo in die Messehallen. Ein LKW schiebt die schweren Yachten rückwärts auf einer Straße am Rhein. Das Ganze dauert bei jeder Yacht eine gute Stunde. 

Weitere Luxusyachten verspäten sich

Am Montag sollte ein Lastschiff mit weiteren Luxusyachten in Höhe der Düsseldorfer Messe ankommen und abgeladen werden. Doch das Schiff kommt aktuell wegen des hohen Rheinpegels nicht unter einer Brücke in Rees am Niederrhein hindurch.

Die Organisatoren der Messe hoffen, dass die Yachten am Donnerstag - also mit drei Tagen Verspätung - ankommen. Das hängt davon ab, wann das Hochwasser zurückgeht. Bis zum Start der Messe am 20. Januar sollen die Yachten aber angekommen sein.

Nicht nur Motoryachten, auch Segelyachten

Die "Boot" stellt nicht nur Motoryachten aus sondern auch große Segelyachten. Die meisten Schiffe können die Messebesucher auch von innen besichtigen. Bei vielen Anbietern muss vorher aber ein Besichtigungstermin gebucht werden.   

Quelle:

  • Reporter vor Ort