Menschen beklagen auf einem gelben Banner, dass Atommüllverschiebung keine Entsorgung sei. Sie fordern ein sicheres Endlager.

Ahaus: Protest vor Brennelemente-Zwischenlager

Stand: 15.12.2024, 17:57 Uhr

Rund 200 Menschen haben am Sonntag in Ahaus demonstriert. Sie sind dem Aufruf verschiedener Anti-Atom-Initiativen gefolgt. Ihre Sorge gilt neuen Castortransporten. Konkret fordern sie, dass 152 Behälter mit Atommüll in Jülich bleiben sollen.

Von Markus Holtrichter

Felix Ruwe spricht von „Atommüll-Verschieberei“. Ruwe ist Sprecher der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“. Und er ist höchst unzufrieden mit der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes in Münster. Das hatte jüngst bestätigt, dass hunderttausende Brennelemente aus Jülich in Ahaus eingelagert werden dürfen.

Auf Gefahren aufmerksam machen

Menschen mit gelb leuchtenden Fahnen und Bannern demonstrieren vor dem Brennelemte-Zwischenlager

Protest vor dem Zwischenlager in Ahaus

Die Initiativen haben erfolgreich mobil gemacht. Aus verschiedenen Landesteilen sind Gegner der Castortransporte am Sonntag bei miesem Wetter nach Ahaus gekommen. Mit einem symbolischen „Sonntagsspaziergang“ direkt vor dem Zwischenlager wollen sie größere Aufmerksamkeit auf potentielle Gefahren lenken.

Castor-Transporte in 2025?

Es geht um 152 Castorbehälter. Dass diese in Ahaus eingeliefert werden dürfen, daran ist rechtlich wohl nicht mehr zu rütteln. Doch nun steht die Entscheidung über eine Transportgenehmigung an. Das Bundesamt für die Sicherheit der Nuklearen Entsorgung, BASE, brütet schon länger darüber. Eine Entscheidung könnte frühestens Anfang des kommenden Jahres fallen.

Sorge vor Unfällen und Anschlägen

Ein Polizeiwagen sichert während der Demonstration der Anti-Atom-Initiativen die Zufahrt zum Zwischenlager

Die Polizei sichert die Zufahrt zum Zwischenlager

Die Gegner der geplanten LKW-Transporte fürchten, dass es auf der Route von Jülich nach Ahaus zu Unfällen, Sabotage oder Anschlägen kommen könnte. Und sie sagen, dass Atommüll in Deutschland grundsätzlich dort bleiben solle, wo er ist. Zunächst müsse der Bund die Endlager-Frage klären. Bis zu diesem Zeitpunkt wären alle Transporte unnötig.

Genehmigung läuft 2036 aus

Im Brennelemente-Zwischenlager in Ahaus werden bereits 329 Castorbehälter aufbewahrt. Sie fallen unter die Kategorie „Hochradioaktive Abfälle“. Die Genehmigung für den Betrieb des Zwischenlagers läuft im Jahr 2036 aus. Die Betreibergesellschaft BGZ hat angekündigt, in wenigen Jahren einen Verlängerungs-Antrag zu stellen.

Unsere Quellen:

  • Bundesamt BASE
  • Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“
  • Reporter vor Ort

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