Im Prozess gegen Thomas Drach erwartet das Landgericht am Montag einen besonders wichtigen Zeugen: Der Mann, der ebenfalls in der JVA Köln sitzt, könnte Drach schwer belasten. Er will sich mit Drach während der Untersuchungshaft unterhalten haben. Dabei soll Thomas Drach gesagt haben, dass er von den vier Überfallen, die ihm vorgeworfen werden, drei begangen habe.
Nach mehrwöchiger Unterbrechung war der Prozess gegen den 62-jährigen früheren Reemtsma-Entführer Thomas Drach am vergangenen Montag in Köln fortgesetzt worden. Es ging inhaltlich um den Überfall auf einen Ikea-Markt in Frankfurt.
Bislang kein Beweis für Tatbeteiligung
Bei dem Zeugen, der heute aussagen soll, handelt es sich um einen Mann, der bereits wegen der Sprengung von Geldautomaten in Erscheinung getreten war. Derzeit sitzt er wegen des Verdachts auf Drogenhandel in Untersuchungshaft. Er will in der JVA Köln bei einer Freizeitaktivität mit Thomas Drach gesprochen haben. Thema sollen die Vorwürfe gegen Drach gewesen sein. Nach dem Gespräch hatte sich der Mitgefangene über einen Anwalt an die Kölner Staatsanwaltschaft gewandt.
Prozess dauert noch Monate
Bislang gibt es in dem Verfahren, das seit Februar läuft, keinen Beweis dafür, dass Thomas Drach tatsächlich die Überfälle begangen hat. Inwiefern das Gericht dem Zeugen glauben wird, ist auch noch unklar. Dennoch könnte die Aussage eine Wende in dem Prozess sein, der wegen vieler Unterbrechungen sehr wahrscheinlich länger dauern wird. Ursrprünglich war die Urteilsverkündung für Ende September geplant.
Über dieses Thema berichtet der WDR auch in der Lokalzeit aus Köln um 19.30 Uhr und auf WDR2.
Drach-Prozess - Erster Verhandlungstag. 04:00 Min.. Verfügbar bis 22.06.2023. Von Markus Schmitz.