Adient ist nach eigener Aussage einer der größten Autositze-Hersteller der Welt. Doch im Augenblick läuft das Geschäft offenbar schlecht. Der Stellenabbau sei deshalb nicht völlig überraschend gekommen, sagt der Burscheider Betriebsratsvorsitzende Dieter Neff.
80 Prozent des europäischen Stellenabbaus in Deutschland
Dieter Neff ist der Betriebsratsvorsitzende in Burscheid
Immer wieder habe die Geschäftsleitung von zu hohen Kosten und zu wenig Volumen in der Produktion gesprochen. "Nichtsdestotrotz hat den Betriebsrat der Umfang der abzubauenden Stellen doch etwas überrascht", so Neff.
Auch, dass in Deutschland Stellen abgebaut würden, die an osteuropäischen Standorten ersetzt werden sollen, empfindet der Betriebsrat als Schlag ins Gesicht. Das zeige wenig Wertschätzung für die deutschen Kollegen.
Standort Solingen-Merscheid soll geschlossen werden
Nicht nur in Burscheid fallen Stellen weg. Der Standort in Solingen-Merscheid soll sogar ganz geschlossen werden. Etwa 100 Beschäftigte verlieren dort ihre Arbeit. Der Autozulieferer erklärt schriftlich, man reagiere damit auf den schwachen Markt und den hohen Preisdruck in der Automobilindustrie.
Der Standort Solingen-Merscheid soll geschlossen werden
Wörtlich heißt es: "Das Unternehmen ist bestrebt, die notwendigen Maßnahmen sozialverträglich umzusetzen und möglichst viele der betroffenen Stellen im gegenseitigen Einvernehmen abzubauen."
Betriebsrat will für die Mitarbeitenden kämpfen
Für die Beschäftigten an beiden Standorten ist die Entscheidung des Unternehmens dennoch hart.
Der Betriebsrat findet, dass die deutschen Standorte besonders stark vom europaweiten Stellenabbau betroffen sind. Bei den anstehenden Sozialverhandlungen werde man versuchen, das Beste für jeden einzelnen herauszuholen.
Quellen:
- Adient
- Betriebsrat Adient
- WDR-Reporterin vor Ort