Wuppertal: Anwohner besorgt wegen Glasfaser-Vertreter an Haustür
Lokalzeit Bergisches Land. 02.10.2024. 03:15 Min.. Verfügbar bis 02.10.2026. WDR. Von Wolfram Lumpe.
Wuppertal: Anwohner besorgt wegen Glasfaser-Vertreter an Haustür
Stand: 02.10.2024, 15:37 Uhr
Vertreter von Stromanbietern klingen an Haustüren und wollen Verträge abschließen. Die Verbraucherzentrale warnt davor.
Von Wolfram Lumpe
Die Stadt Wuppertal soll bis zum Ende des Jahrzehnts komplett mit Glasfaser-Anschlüssen versorgt sein. Auf dem Weg dahin sorgen die Werber der Anbieter des Internet-Anschlusses für Unsicherheit und Kopfschütteln bei Hausbesitzern.
Bei einem sind sich alle Beteiligten einig: Der Glasfaser-Anschluss, die Möglichkeit des rasant schnellen Internets, das ist schon eine tolle Sache. Der Gesetzgeber hat auch vorgesehen, dass für Hausbesitzer der Anschluss kostenlos ist - von der Straße bis zur Hauswand.
Anbieter an Haustür unterwegs
Eon, Vodafone und auch die Telekom sind deswegen über Partnerfirmen im Stadtgebiet unterwegs, um das klarzumachen und um die für den Anschluss nötige Unterschrift zu bekommen.
Genau da fängt offenbar das Problem an. Das Ganze geschieht per Haustür-Werbung. Und die Menschen, die klingeln, sorgen auch für viele besorgte Anrufe bei der Wuppertaler Verbraucherzentrale.
Anwohner verunichert
Die Menschen bekommen Besuch von Vertretern der Ausbaufirmen. Die sagen: "Wir machen das hier in der Straße. Bitte unterschreiben Sie den Vertrag." So beschreibt Verbraucherschützerin Petra Götz Anrufe, die bald täglich kämen.
Die Vertreter würden betonen, ihre Firmen seien die Einzigen, die ausbauen. "Dann kann es aber passieren, dass am nächsten Tag eine andere Firma vor der Tür steht und sagt, wir bauen hier aus, bitte unterschreiben Sie bei uns den Vertrag."
Unmut bei der Informationsveranstaltung
Strom- und Energie-Anbieter Eon hat jetzt in der Wuppertaler Stadthalle zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Auch hier machten Hausbesitzer am Rande ihrem Unmut Luft: "Die haben sich bei mir als Telekom ausgegeben. Ich habe dann nach dem Ausweis gefragt. Da stand dann irgendetwas drauf mit irgendeiner Telekom, aber die waren definitiv nicht von der echten Telekom", berichtet ein Besucher.
Besucher auf einer Informationsveranstaltung zum Thema Glasfaser-Ausbau in der Wuppertaler Stadthalle.
Ein anderer sagt: "Ich habe mich persönlich genötigt gefühlt. So nach dem Motto "du musst jetzt bis dann und dann den Vertrag unterschreiben, damit du deinen Anschluss bekommst"." Er wisse jetzt, das stimme nicht. Jeder habe ein Recht auf den Anschluss. Und vor allem: Die Wahl des Anbieters.
Nicht an der Haustür unterschreiben
Verbraucherschützerin Petra Götz rät: Erst genau informieren, dann einen Vertrag machen. Das aber auf keinen Fall an der Haustür. "Das sind die Vertreter, geschickt von Eon, Vodafone oder der Telekom. Technisch und inhaltlich haben sie keinen Informationshintergrund oder können viel zum Thema Glasfaser sagen. Sie sind provisionsgetrieben und wollen Verträge abschließen."
Die Glasfaser-Versorgung von Wuppertal liegt bei 20 Prozent. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll der Ausbau flächendeckend sein.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Verbraucherzentrale NRW
- Anwohner in Wuppertal