DLRG-Bilanz für 2023: Mehr als 120 Menschen in NRW gerettet

Stand: 23.05.2024, 12:31 Uhr

Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen Jahr mehr als 1.000 Menschen das Leben gerettet, mehr als 120 davon in NRW.

Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben 2023 bundesweit 1.120 Menschen das Leben gerettet. Das teilte die DLRG am Donnerstag bei der Präsentation ihrer Jahresbilanz mit. In Nordrhein-Westfalen waren es 122 Lebensrettungen.

Im Vergleich zu 2022 waren das weniger: Damals wurden in NRW 194 Personen gerettet. Wie lässt sich dieser vermeintliche Rückgang erklären? "Man kann aus diesen Zahlen keinen Trend ablesen", sagte DLRG-Sprecher Martin Holzhause am Donnerstag dem WDR. Auch ein mehrjähriger Vergleich sei nicht aussagekräftig.

Grund dafür seien die unterschiedlichen Wetterbedingungen. "2023 war wenig Badewetter in der Hauptsaison von Mitte Juli bis Ende August", sagte Holzhause. "Darum waren auch weniger Menschen im Wasser, die gerettet werden mussten."

DLRG: Gefahren beim Schwimmen

WDR 5 Morgenecho - Interview 23.05.2024 05:48 Min. Verfügbar bis 23.05.2025 WDR 5


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Mehr Rettungsschwimmer im Einsatz

Eine Zunahme vermeldet die DLRG hingegen bei den Rettungsschwimmern in NRW. Die Zahl stieg von 8.037 (2022) auf 9.828 (2023). "Dabei handelt es sich um aktive DLRG-Mitglieder, die alle ehrenamtlich im Einsatz waren", sagte Sprecher Holzhause. Auch die Anzahl der Schwimmausbilder habe sich in Nordrhein-Westfalen leicht erhöht: von 8.698 (2022) auf 8.986 (2023).

Während der Corona-Pandemie habe nicht viel Ausbildung stattfinden könne, aber mittlerweile sei man auf einem guten Weg. "Bundesweit gesehen hat die DLRG letztes Jahr so viele Rettungsschwimmer ausgebildet, wie seit zehn Jahren nicht", sagte der DLRG-Sprecher im WDR. Er wies darauf hin, dass die aktiven Mitglieder des Vereins für Ausbildung und Einsätze an Gewässern ihre Freizeit opferten.

Auch geübte Schwimmer können sich überschätzen

Jedes Jahr ertrinken viele Menschen in Seen oder anderen Gewässern. Warum? "Bei den klassischen Badeunfällen unterschätzen die Menschen die Gefahren", so Holzhause. Gerade im Frühjahr seien viele Gewässer noch kalt. "Das wird gerne unterschätzt." Das gelte auch für die Strömungen von Flüssen.

Grafik- Schwimmer in Not?

"Das Thema Überschätzung betrifft auch die geübten Schwimmer", so Holzhaus. Bei geübten Schwimmern komme es darauf an: "Sind das geübte Freiwasser-Schwimmer oder sind die im Herbst und Winter im Hallenbad, wo ganz andere Bedingungen herrschen, als im Sommer in Badesseen?" Aber viele Menschen seien auch unsichere Schwimmer oder könnten gar nicht schwimmen.

Quellen:

  • Pressemitteilung DLRG
  • DLRG-Pressesprecher Martin Holzhause gegenüber dem WDR

Über dieses Thema berichten wir im WDR am 23.05.2024 auch im Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr.