Azubi misst bei einer älteren Frau den Blutdruck

Ausbildungsstart: So viel Geld gibt es im ersten Lehrjahr

Stand: 01.08.2024, 06:00 Uhr

Am 1. August starten tausende junge Menschen in ihre Ausbildung. Für viele bedeutet das auch: das erste Gehalt. Doch wie viel man als Azubi verdient, hängt stark von der Branche ab.

Angehende Pflegerinnen und Pfleger in NRW, die 2023 in ihr erstes Ausbildungsjahr gestartet sind, haben im Durchschnitt 1.191 Euro brutto verdient. Azubis im Handwerk kamen im ersten Jahr zum Vergleich auf einen Monatslohn von 790 Euro.

Im Schnitt kamen Azubis im ersten Lehrjahr auf eine Vergütung von 935 Euro. Das geht aus Daten des Statistischen Landesamts NRW hervor.

Ausbildung in der Pflege attraktiver

Im Jahr 2023 starteten 14.934 Menschen in NRW eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Die Ausbildung war 2020 neu geschaffen worden und bündelt seitdem die Ausbildungsberufe zur Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege.

Die Generalisierung sollte die Ausbildung attraktiver machen, denn Pflegerinnen und Pfleger werden dringen gesucht. Allein in Nordrhein-Westfalen sind laut NRW-Gesundheitsministerium derzeit über 7.000 Stellen im Pflegebereich nicht besetzt, viele davon in der Altenpflege. Außerdem würden mehr als die Hälfte der Einrichtungen offene Stellen melden.

Mehr junge Menschen machen eine Ausbildung zur Pflegekraft

COSMO Daily Good News 25.07.2024 01:29 Min. Verfügbar bis 25.07.2025 COSMO


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"Das Märchen vom unattraktiven Pflegeberuf ist auserzählt", sagt deshalb nun der Präsident des Arbeitgeberverbands Pflege, Thomas Greiner: "Top-Ausbildungsvergütungen, überdurchschnittliche Gehälter und eine Job-Garantie machen die Pflegeausbildung zur beliebtesten im Land."

Er warnt aber auch: "Die guten Ausbildungszahlen können die Altenpflege nicht aus ihrem Demografie-Dilemma befreien. In Zukunft müssen immer mehr Menschen gepflegt werden, gleichzeitig scheidet Pflegefachpersonal altersbedingt aus dem Beruf aus. Die nachkommenden Jahrgänge werden diese Lücke trotz bester Ausbildungsbedingungen nicht füllen können."

Fachkräftemangel auch im Handwerk

Zwei Azubis stehen an einer Werkbank und bearbeiten Holz

Handwerks-Azubis werden dringend gesucht

Doch nicht nur die Pflege ist vom Fachkräftemangel betroffen. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks spricht von bundesweit 250.000 fehlenden Fachkräften im Handwerk. Und laut Bundesinstitut für Berufsbildung blieb in Deutschland etwa jeder siebte Ausbildungsplatz im Handwerk im vergangenen Jahr unbesetzt.

In Nordrhein-Westfalen sind aktuell noch rund 40.000 Ausbildungsstellen frei. Damit sei am regionalen Ausbildungsmarkt während der Sommerferien noch einiges in Bewegung, erklärte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch. Traditionell gelte zwar der 1. August als Start in das Ausbildungsjahr, doch da die Ferien erst am 20. August enden, würden in vielen Unternehmen und Betrieben die Berufsausbildungen erst zum 2. September beginnen.

Die verbleibende Zeit wollten viele Arbeitgeber nutzen, um ihre freien dualen Ausbildungsstellen zu besetzen. Dass die Vergütung während der Lehre im Handwerk vergleichsweise gering ausfällt, dürfte bei der Suche nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern kaum hilfreich sein.