Der Legendenseher - Erinnerungen an Sergei Paradschanow
Der sowjetisch-armenische Regisseur Sergei Paradschanow wurde vor 100 Jahren in Tiflis geboren. In seinen Filmen erweckte er armenische, georgische, ukrainische und aserbaidschanische Legenden in surrealen Bildern zu neuem Leben.
Von Daniel Guthmann
Paradschanow (1924 – 1990) wuchs als Sohn eines armenischen Antiquitätenhändlers in Tiflis auf. Die georgische Hauptstadt war zu seinen Lebzeiten das multikulturelle Zentrum Transkaukasiens. Paradschanow interessierte sich leidenschaftlich für die Geschichten der verschiedenen Völker dieser Region. Das Leben des armenischen Nationaldichters Sayat Nova verfilmte er 1968 in poetischen, farbenfrohen und experimentellen Bildern in seinem berühmtesten Film „Die Farbe des Granatapfels“. Aber viele seiner Herzensprojekte konnte er nicht realisieren, weil die sowjetische Kulturbürokratie ihn drangsalierte. Trotz internationaler Proteste belegten die Sowjets den eigenwilligen Künstler 15 Jahre lang mit Gefängnisstrafen und Berufsverboten.
Cineasten aus aller Welt verehren Sergei Paradschanow bis heute.
Zum 100. Geburtstag von Sergei Paradschanow (9.1.1924)
Ausstrahlung am Samstag, den 6. Januar 2024 um 12.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 7. Januar 2024 um 15.04 Uhr
Von: Daniel Guthmann
Redaktion: Johanna Tirnthal/Adrian Winkler
Produktion: DLF 2020