Wuppertal: Engagement für Klimaschutz

03:00 Min. Verfügbar bis 26.05.2024

Wuppertaler Schüler arbeiten an der klimaneutralen Schule

Stand: 06.06.2023, 17:09 Uhr

Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland haben monatelang den CO2-Fußabdruck ihrer Einrichtungen berechnet. Schools4future heißt das Projekt, an dem sich zwölf Schulen beteiligt haben. Eine davon ist die Erich-Fried-Gesamtschule in Wuppertal-Ronsdorf

Von Johannes Rasch

Ein mit Essen gefüllter Teller

In der Mensa der Erich-Fried-Gesamtschule in Wuppertal-Ronsdorf gibt es nur noch Bio-Fleisch – wenn überhaupt. Veggi ist hier nämlich auf dem Vormarsch. Durchgesetzt haben das die Schüler selbst. Lina Börger, Schülersprecherin: "Es ist unfassbar, wieviel CO2 an einem einzigen Mensatag eingespart werden kann.“ Die 19-Jährige Abiturientin engagiert sich seit Jahren in der Schule. Zuerst in der Theater-AG, später dann im Klimaschutz. Jetzt hat sie mit ihren Mitstreitern einen Veggi-Day in der Schulmensa durchgesetzt.

Wie kommt wer zur Schule?

Lina Börger und ihr Team haben Schüler und Lehrer befragt, wie sie zur Schule kommen. Das Transportmittel sei schließlich entscheidend für den CO2-Austoss, sagt Lina Börger. "Wir haben festgestellt, dass viel mehr mit dem Fahrrad zur Schule fahren würden, wenn es sichere Abstellmöglichkeiten gäbe.“ Jetzt sollen die uralten, als Felgenkiller verschrieenen Fahrradständer ausgetauscht werden gegen moderne Fahrradbügel. Die lassen aber auf sich warten.

Förderverein spendet Fahrradboxen    

alte Fahrradständer

Außerdem haben die Schüler zusammen mit dem Förderverein abschließbare Fahrradboxen spendiert. Allerdings müssen die noch von einer Fachfirma aufgebaut werden – und die Ausschreibung für den Auftrag läuft noch. "Frustrierend ist das, wenn man immer wieder auf bürokratische Hürden stößt“,  sagt Lina Börger.

Photovoltaik-Anlage repariert

Besser geklappt hat es mit der Photovoltaik-Anlage - und darauf ist Lina Börger besonders stolz. Die alte Anlage war schon lange kaputt. "Wir haben so lange gebohrt und immer wieder Anfragen gestellt, bis die Stadt die Anlage repariert hat.“  

Wuppertal

Schulleiterin Heike Flowerday

Schulleiterin Heike Flowerday ist überwältigt vom Engagement ihrer Schüler. "Die sind mit sehr, sehr viel Herzblut dabei“, sagt sie. Sie hätten sich längst zu Klima-Experten entwickelt und machten unzählige Vorschläge, wie man Energie sparen kann. Viele Erkenntnisse fließen längst in den Unterricht mit ein – etwa in  Biologie, wo es immer wieder um die Ernährung geht. In Sozialwissenschaften wird über die Aktivitäten von Fridays for Future diskutiert.

Unterstützung vom Wuppertal Institut

Unterstützt werden die Schülerinnen und Schüler vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie. Projektleiter Oliver Wagner ist begeistert: “Das ist die nächste Generation. Sie können dafür sorgen, dass die Politik künftig schneller handelt als bisher.

Frust bei der Schulleiterin

Allerdings sei es immer wieder frustrierend, wenn Projekte am Geld scheiterten, sagt die  Schulleiterin der Wuppertaler Erich-Fried-Gesamtschule, Heike Flowerday. "Wir brauchen dringend neue Fenster, eine bessere Gebäudedämmung und würden gerne unsere alte Ölheizung loswerden.“ Aber dafür hat die Stadt derzeit kein Geld.

Schüler wollen nicht aufgeben

Lina Börger und Justus Willecke

Bei allem Frust über die Bürokratie wollen Lina Börger und ihre Mitstreiter weiter machen. Gerade die kleinen Erfolge ermutigten sie, an ihrem Ziel, einer klimaneutralen Schule festzuhalten. Ihr Mitschüler Justus Willecke bringt es auf den Punkt: "Ich glaub zum Aufgeben sind wir zu weit gekommen.