St. Vincenz-Kliniken Paderborn: Über 100 Beschäftigte verlieren ihren Job

Lokalzeit OWL 20.11.2023 00:39 Min. Verfügbar bis 20.11.2025 WDR

St. Vincenz-Kliniken Paderborn: Über 100 Beschäftigte verlieren ihren Job

Stand: 20.11.2023, 19:07 Uhr

Ende Juli beantragten die St. Vincenz-Kliniken in Paderborn Insolvenz. Jetzt verlieren etwa 100 Mitarbeitende ihren Job. Die Geschäftsführung spricht von einem notwendigen Schritt.

Die St. Vincenz-Kliniken, ein Schwerpunktversorger mit drei Standorten in Paderborn und Salzkotten, befinden sich seit Ende Juli in einem Insolvenzverfahren. Die Geschäftsführung arbeitet seitdem an einem zukunftsfähigen Konzept.

Wie am Montagabend bekannt wurde, sieht das Konzept vor, dass 87 Vollzeitstellen wegfallen müssen. 108 Menschen, etwa 3,6 Prozent der 3.000 Mitarbeitenden, sind betroffen.

"Die St. Vincenz-Kliniken unter vollständigem Erhalt der bestehenden Belegschaft finanziell auf stabile Füße zu stellen, kann unter den aktuellen Bedingungen der Krankenhausfinanzierung in Deutschland nicht gelingen." Markus Funk, Sprecher der Geschäftsführung

Betroffene erhalten Unterstützung von Seelsorgern

Zwei Pflegekräfte behandeln einen Patienten im St.Vincenz-Krankenhaus

Die St. Vincenz-Kliniken haben Standorte in Paderborn und Salzkotten

Renteneintritte und natürliche Personalfluktuationen reichen nach Angaben der Geschäftsführung nicht aus, um das Personal ausreichend zu reduzieren. Derzeit laufen Gespräche mit den betroffenen Mitarbeitern, denen bei Bedarf Seelsorger zur Seite stehen.

Die Klinikleitung betont, dass der Schritt zum Personalabbau trotz intensiver Überlegungen notwendig sei, um das Krankenhaus wirtschaftlich zu stabilisieren. Der Abbau betrifft Stellen in allen Bereichen, außer dem Ärztlichen Dienst, examinierten Pflegefachkräften und Auszubildenden.

Wechsel in Transfergesellschaft möglich

Betroffene können schon zum 1. Dezember in eine Transfergesellschaft wechseln. Hier sollen sie Hilfe auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz bekommen und sich weiter qualifizieren können. Bei Bedarf ist auch eine längere finanzielle Unterstützung möglich.

Insgesamt hätten die St. Vincenz-Verantwortlichen den Stellenabbau auf einem möglichst geringen Niveau gehalten, betont Markus Funk, Sprecher der Geschäftsführung.