"Die Omas gegen Rechts haben sich in den vergangen Jahren zu einer sehr großen und schlagkräftigen Bewegung entwickelt. Und für dieses Engagement wollen wir sie ehren", sagt Lea Heuser, Pressesprecherin des Vereins Aachener Friedenspreis am Sonntag.
Am Sonntagabend wurde der Aachener Friedenspreis verliehen. Neben den "Omas gegen Rechts" wird eine Jugendinitiative für Menschenrechte vom Balkan ausgezeichnet werden.
Omas gegen Rechts bei einer Demo
Der Aachener Friedenspreis geht immer an eine nationale und eine internationalen Initiative. Dabei legt der Verein in diesem Jahr Wert darauf, zwei Gruppen aus vor allem jüngeren und vor allem älteren Menschen auszuzeichnen, die sich gegen Hass und Hetze engagieren.
Omas demonstrieren gegen Rechtsruck in der Gesellschaft
Die "Omas gegen Rechts" sind bei den vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus heute nicht mehr wegzudenken. Sie sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Bei ihnen sind viele politische Strömungen vertreten.
Die Bewegung wächst ständig, die vielen Omas werden inzwischen auch von Opas zu Demonstrationen gegen rechts begleitet. Inzwischen gibt es allein in Deutschland hunderte Ortsgruppen der "Omas gegen Rechts".
Generationenübergreifender Kampf gegen Ressentiments
"Unser diesjähriger Preis bringt junge und betagte Menschen mit demselben Ziel zusammen", sagt Lea Heuser vom Verein Aachener Friedenspreis die Wahl der Preisträger. "Und er möchte zeigen, wie sehr wir alle, egal welchen Alters, unsere Demokratie gegen Nationalismus und menschenverachtende Gewalt verteidigen müssen."
Jugendinitiative will über Kriegsgräuel auf dem Balkan aufklären
Die Jugendinitiative für Menschenrechte arbeitet seit 20 Jahren daran, die Aufarbeitung der Kriege im ehemaligen Jugoslawien in den 90er Jahren zu unterstützen. Dabei veranstaltet sie regelmäßig Jugendgipfel mit tausenden Teilnehmern, um vor allem junge Menschen über das Grauen der Kriege und die Kriegsverbrechen aufzuklären.
"Das ist für uns eine großartige Motivation, diesen Preis zu erhalten. Das gibt zusätzliche Kraft, mit unserer Arbeit weiterzumachen. Denn wir leben in einer sehr herausfordernden Zeit. Der Nationalismus ist in den Balkanstaaten im Aufstieg begriffen, rechte Politiker werden stärker und versuchen Misstrauen und Hass zwischen den Völkern zu sähen. Und wir versuchen, obwohl wir immer öfter bedroht werden, dagegenzuhalten – indem wir junge Menschen aus den verschiedenen Völkern zusammenbringen", erklärt Sofia Todorovic von der Jugendinitiative für Menschenrechte.
Viele jüngere Menschen wissen nach Angaben der Initiative heute kaum noch etwas über die blutigen ethnischen Konflikte dieser Zeit und Kriegsverbrecher würden von vielen Menschen heute noch als Helden gefeiert. Diese Geschichtsvergessenheit will die Jugendinitiative überwinden und so eine echte Vergangenheitsbewältigung ermöglichen.
Unsere Quelle:
- Verein Aachener Friedenspreis