Schichtbeginn ist zwischen acht und zehn, das Fahrrad stellt die Firma und jeden Freitag gibts Bockwurst im Brötchen: Es sind eher die kleinen Dinge, die die Firma K&M Formenbau aus Lüdenscheid von anderen unterscheidet. Doch wer durch die Produktionshalle des Werkzeugherstellers geht und mit der Belegschaft redet, spürt, dass es um mehr geht.
Jeder mit jedem
"Hier kann jeder mit jedem, alle reden miteinander, so ist das Gefühl. Ich bin erst seit sechs Monaten dabei, aber es fühlt sich nach zwei Jahren an", erzählt Levin Friese, Auszubildender als Feinwerkmechaniker.
Vielleicht liegt das auch am Altersdurchschnitt seiner Kolleginnen und Kollegen. Denn der liegt bei 33 Jahren. Gründer und Geschäftsführer Robert Meigies spricht gerne von seinen "Jungs und Mädels". Klingt eher nach Familie als nach Arbeitsplatz.
Zunächst gescheitert
Das geht natürlich gut, wenn die Belegschaft nur aus 17 Mitarbeitenden besteht. Trotzdem lief es nicht immer so gut. Bereits 2017 wollte sich die Firma bei einer Unternehmensberatung als "Traumfirma" zertifizieren lassen. Doch das ging in die Hose.
Denn die dafür nötige Befragung der Mitarbeiter ergab nur einen Zufriedenheitswert von unter 70 Prozent – zu wenig für das Zertifikat. Inzwischen hat man unter 30 Firmen bundesweit im Bereich Produktion den besten Wert erreicht. Was hat sich geändert?
Smileys an Maschinen
"Ich lobe mehr", erklärt Robert Meigies. Außerdem hat sich auch optisch was getan. In der Werkshalle stehen Blumen, an jeder Maschine klebt ein Smiley mit dem Namen ihres Bedieners, mittags kann draußen gegrillt werden.
Am Ende zahlt sich das alles in barer Münze aus. Denn während andere Firmen in Lüdenscheid wegen der gesperrten Autobahn Mitarbeiter verlieren, stellt Robert Meigies demnächst einen dritten Azubi ein.