Illegale Baustelle im Teutoburger Wald stillgelegt
Lokalzeit OWL. 08.08.2024. 03:12 Min.. Verfügbar bis 08.08.2026. WDR. Von Theo Knepper.
Illegale Baustelle im Teutoburger Wald stillgelegt
Stand: 09.08.2024, 09:10 Uhr
Rund um eine Reithalle mitten im Teutoburger Wald bei Werther ist eine illegale Baustelle aufgedeckt worden. Der Kreis Gütersloh spricht offen von einem Schwarzbau.
Von Theo Knepper
Rund um die Reithalle hat die Eigentümerin Betonwände hochgezogen und sie soll ein schützenswertes Biotop zugeschüttet haben. Außerdem ließ sie ein kleines Waldstück roden und planieren. Jetzt droht ihr ein fünfstelliges Bußgeld.
Ein intaktes Biotop zugeschüttet
Mitglieder vom Bund für Natur und Umweltschutz hatten auf den Fall aufmerksam gemacht. Auf Fotos und Videos haben sie die Eingriffe in die Natur dokumentiert. Vom Rand des Geländes rund um die Reithalle haben sie einen Erdhaufen ausgemacht.
Bodenaushub liegt genau da, wo sich laut Karte zwei Teiche und ein Bachlauf befinden. Hier wurde ein intaktes Biotop zerstört, klagt Hartmut Lüker aus der BUND-Gruppe.
Genehmigung für den Bau fehlte
Baurechtlich sieht die Sache so aus: Die Reithalle selbst hat Bestandsschutz und durfte daher modernisiert werden, so der Kreis Gütersloh.
Doch auf dem Gelände wurden rund um einen Reitplatz Betonwände errichtet und Flächen planiert. Dafür gebe es eben keine Genehmigung, sagt Bauabteilungsleiter Jörn Leßmann. Er verfügte einen sofortigen Baustopp.
Schneise in den Wald geschlagen
Die Bauarbeiten waren ohne Genehmigung vollzogen worden
Um die Eingriffe in die Natur kümmern sich andere Behörden. Dazu gehört auch die Rodung eines Waldstreifens in der Nähe der Reithalle. Baumaschinen haben eine gewaltige Schneise geschlagen. In zwei Zeltbauten lagern Stroh und Heu, sagen Anwohner. Früher stand hier ein kerngesunder Wald, monieren die Umweltschützer.
Förster Thomas Busche vom Landesbetrieb Wald und Holz hat sich die Sache angesehen und Akten geprüft. "Es besteht auf Teilflächen ein begründeter Anfangsverdacht auf ungenehmige Waldumwandlung", teilt daraufhin das Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe mit.
Schwere Folgen für Eigentümerin möglich
Die Eigentümerin wollte sich zu den Vorwürfen am Donnerstag nicht äußern. Sie will erst die schriftlichen Bescheide der Behörden abwarten. Allein weil sie ohne Genehmigung gebaut hat, droht ihr ein hohes Bußgeld.
Noch schwerer wiegen die Eingriffe in die Landschaft. Neben einem Bußgeld könnten die Behörden einen Rückbau verfügen. Das würde teuer werden, aber ganz im Sinne des BUND im Kreis Gütersloh sein.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Anfrage Kreis Gütersloh
- Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe
- Förster Thomas Busche vom Landesbetrieb Wald und Holz