40 Minuten bis zum nächsten Kreißsaal: Krankenhaus Lennestadt speckt ab
Stand: 01.10.2024, 08:33 Uhr
Die medizinische Versorgung im Krankenhaus in Lennestadt-Altenhundem wird wohl mittelfristig reduziert. Wie die GFO als Träger mitteilt, läuft das St. Josefs-Hospital finanziell so schlecht, dass ein rund um die Uhr geöffnetes Krankenhaus künftig nicht mehr realistisch sei.
Im Olper Kreistag ging es am Montag um die drohende Schließung der Geburtshilfe am Krankenhaus in Altenhundem. Dabei wurde Klartext geredet: Der Träger, die GFO-Kliniken Südwestfalen, hat mit ihren Krankenhäusern letztes und dieses Jahr jeweils zweistellige Millionenverluste gemacht. Außerdem gebe es zu wenig Personal. Deshalb soll die Geburtshilfe in Altenhundem zum 1. Januar 2025 dicht machen.
Laut GFO geht es in Zukunft einzig und allein noch um die Frage, wie man überhaupt eine medizinische Versorgung an dem Standort aufrecht erhalten kann. Dafür wollen Politik, Kreisverwaltung und GFO jetzt die Köpfe zusammenstecken. Denn wenn das Krankenhaus in Altenhundem zu machen würde, wären rund 35.000 Menschen davon betroffen.
40 Minuten Autofahrt zum nächsten Kreißsaal
Schwangere Frauen aus entlegeneren Dörfern werden künftig mindestens 40 Minuten bis zum nächsten Kreißsaal nach Olpe, Arnsberg oder Bad Berleburg fahren müssen - Stau und Winter nicht mit eingerechnet.
Petition für den Erhalt der Geburtsstation
Gegen die Pläne gibt es Proteste. Bei einer Petition sind bisher knapp 22.000 Unterschriften eingegangen. Hauptargument: Man könne Frauen in den Wehen nicht zumuten, bis zu eine Stunde Fahrt auf sich zu nehmen.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- GFO-Kliniken Südwestfalen
- Stadt Lennestadt