Albert Rohlmann ist Schweinemäster aus Hörstel. Bei ihm stehen aktuell 4.000 Mastschweine im Stall. Die Berichte von Tierquälereien bei anderen Mästern und die Demo von Tierschützern vor der Westfleischzentrale in Münster machen ihn betroffen. "Das tut schon bitter weh, weil ich weiß, dass wir und unsere Berufskollegen täglich im Stall stehen und ihre Arbeit machen und sich um das Wohlergehen ihrer Tiere kümmern." Man sei Tag und Nacht für die Tiere da. Keiner ginge ins Bett, wenn er nicht wüsste, dass er alles für das Wohlergehen der Tiere getan habe.

Thomas Ostendorf setzt auf Transparenz
Auch Thomas Ostendorf aus Ochtrup ist frustriert. Er züchtet Schweine. 400 Sauen und 1.600 Ferkel befinden sich in seinen Ställen.
Man fragt sich schon, ob man noch gewollt ist in dieser Gesellschaft. Aber essen wollen sie alle. Und für die produzieren wir doch quasi ihr Essen! Thomas Ostendorf, Ochtrup
Der Landwirt setzt auf Transparenz, macht Veranstaltungen auf dem Hof. Die Menschen sollen sich die mit Stroh gefüllten "Chillzonen für die Sauen" und "Kreißsäle" mit den kleinen Ferkeln und großen Fenstern anschauen.
Extreme Situation auf dem Schweinemarkt
Zu den erneuten Berichten über Tierschutzverstöße in anderen Betrieben kommt die extreme Situation auf dem Schweinemarkt. Extreme Energiepreise, der Einbruch beim Export sowie die sinkende Nachfrage in Deutschland sorgen für Verluste. Thomas Ostendorf ironisch: "Ich zahle gerade Eintritt in meinem Stall." Albert Rohlmann "verbrennt aktuell jeden Tag Geld." Trotzdem wollen beide weiter "mit gutem Gewissen Essen für die Bevölkerung produzieren."