Nach Bürgerentscheid zu Flüchtlingsunterkunft in Raesfeld-Erle
Lokalzeit Münsterland. 10.06.2024. 02:13 Min.. Verfügbar bis 10.06.2026. WDR. Von Dennis Burk.
Bürgerentscheid in Raesfeld: Jugendhaus bleibt weiter Flüchtlingsunterkunft
Stand: 10.06.2024, 07:05 Uhr
In Raesfeld fand am Sonntag ein Bürgerentscheid statt. Es ging um die Frage, ob ein Jugendhaus weiter als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden soll.
Von Dennis Burk
Die Mehrheit der Raesfelder ist dafür, dass das Erler Jugendhaus weiterhin als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. Rund 60 Prozent der Wähler befürworteten in dem Bürgerentscheid am Sonntag die Pläne der Gemeinde.
Die Mehrheit entschied sich gegen das Bürgerbegehren und für die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft
40 Prozent unterstützten das Bürgerbegehren des Bürgerforums Raesfeld-Erle, das gegen die Umfunktionierung des Jugendhauses ist. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 74 Prozent.
Bis Ende 2025 Flüchtlingsunterkunft in Erle
Seit Januar hat das Jugendhaus im Raesfelder Ortsteil Erle einen neuen Standort. In Räumen der Sporthalle haben Kinder und Jugendliche seitdem die Möglichkeit, wochentags vorbeizuschauen.
Bis Ende 2025 sollen die Räume als provisorische Unterkunft dienen. Danach soll es wieder ins eigentliche Jugendhaus gehen. Dort leben zurzeit noch Geflüchtete.
Jugendhaus laut Gemeinde sinnvoller Standort für Flüchtlinge
Das Jugendhaus – direkt neben der Sporthalle - wurde im November letzten Jahres geschlossen und geräumt. Die Gemeinde Raesfeld hat dort Geflüchtete untergebracht. "Wir haben mehrere Standorte geprüft, Erle war der Sinnvollste", sagt Raesfelds Bürgermeister Martin Tesing.
Hier gebe es auch für die Kinder der Geflüchteten die Möglichkeit, Kindergarten und Schule zu besuchen. "Und das Angebot für die Jugendlichen kann unverändert weitergehen", erklärt er weiter.
Räume zu klein, keine Rückzugsmöglichkeiten
Gegen die Umfunktionierung Mitte November formierte sich schnell Widerstand. Das "Bürgerforum Raesfeld-Erle" gründete sich und sammelte Unterschriften für ein Bürgerbegehren.
Ein Hauptargument: Die neuen Räume seien zu klein. Die Jugendlichen und Kinder hätten außerdem keine Rückzugsmöglichkeiten. Patrick Regner vom Bürgerforum hat außerdem Angst, dass die Jugendarbeit in Erle früher oder später komplett eingestellt werde.
Sorgen seien unbegründet
"Einem acht- oder neun-jährigen Mädchen ist es nicht zuzumuten, mit dem Fahrrad bei Wind und Wetter nach Raesfeld zu fahren, um dort das Jugendangebot nutzen zu können", sagt Regner.
Die Sorgen seien unbegründet, entgegnet Bürgermeister Tesing. Ein Umzug der Jugendarbeit - weg aus Erle - sei kein Thema. Er hoffte, dass am Sonntag viele beim Bürgerentscheid mitmachen.
Ergebnis am Sonntag
Da die Raesfelder und Erler mehrheitlich das Bürgerbegehren abgelehnt haben, bleibt bis voraussichtlich Ende 2025 alles so, wie es ist.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Bürgermeister Martin Tesing
- Bürgerforum Raesfeld-Erle