Planungspanne bei ICE-Trasse?

Stand: 10.03.2023, 18:01 Uhr

Einige Planungskorridore der ICE-Trasse Bielefeld-Hannover sollen offenbar durch einen Bundeswehrstandort führen. Die Bahn sieht darin kein Problem – und nennt eine aufwändige Lösung.

Die ICE-Trasse könnte demnach über einen Bundeswehrstandort in Bückeburg/Röcke führen, den Standortübungsplatz des Internationalen Hubschrauberausbildungszentrums. Fachleute sind sich allerdings einig: Die Bahn kommt unter anderem aus rechtlichen Gründen durch ein Bundeswehrgelände nicht hindurch.

Bahn bestreitet Panne

Eine Panne bei der Planung der künftigen ICE-Trasse Bielefeld-Hannover bestreitet die Deutsche Bahn. Dass Varianten der Trasse teilweise über Bundeswehrgelände geplant wurden, sei so gewollt.

Von aktuell sechs angedachten Strecken-Korridoren führen vier über einen von der Bundeswehr genutzten Flugplatz in Bückeburg an der Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Das Gelände würde unter normalen Umständen damit für eine mögliche ICE-Trassenvariante wegfallen. Kritiker mutmaßen eine Planungspanne.

Bahn könnte Tunnel graben

Laut Deutsche Bahn war diese Planung allerdings kein Versehen – der Flugplatz sei weiterhin eine denkbare Trassenvariante. Sollte sich diese Variante als insgesamt beste herausstellen, hat die Bahn auch schon eine Lösung parat: Dann würde man eben einen Tunnel unter dem Gelände bauen.

"Technisch ist das kein Problem", sagt Bahn-Experte Rainer Engel. "Die Frage ist eher: Wie ist die gesamte Trasse zu bewerten und ist eine andere nicht vorzuziehen?" Auch die vermutlich erheblich höheren Kosten für einen Tunnelbau fließen laut Engel in eine solche Bewertung ein.

Über das Thema berichten wir auch im Hörfunk bei WDR2 und in der Lokalzeit OWL im WDR Fernsehen am 10.03.2023.