Die Kreise Coesfeld und Recklinghausen nennen keine Details, verweisen auf laufende Ermittlungen. Es ist also noch unklar, ob der Landwirt das Heizöl fahrlässig oder mit Absicht in die nahe Stever abgelassen haben soll. Von hier breitete sich der Ölfilm bis in die Trinkwassertalsperre Hullern aus.
Öl ist schwierig zu beseitigen
Experten prüfen aktuell, wie sie das Öl technisch aus dem Trinkwasser-See wegbekommen. Zunächst hatte eine Fachfirma den schmierigen Film abgesaugt, der sich vor den Ölsperren sammelte. Doch dabei wurde zu viel Wasser mit angesaugt.
"Trinkwassergewinnung nicht gefährdet"
Die Gelsenwasser AG betont indes, dass die Trinkwassergewinnung in Haltern nicht gefährdet sei. Zwar kann das Unternehmen die Talsperre Hullern aktuell nicht nutzen, die Trinkwasservorräte in ihren beiden, weiteren Seen in Haltern seien aber riesig. Rund eine Million Menschen im Ruhrgebiet und Münsterland werden vom Wasserwerk Haltern aus versorgt.
Trinkwasser ist unbedenklich nutzbar
Das Wasser in den Versorgungs-Leitungen der Menschen ist definitiv unbelastet, stellt das Unternehmen außerdem klar. Es könne also weiterhin zum Trinken, Kochen oder der Zubereitung von Babynahrung verwendet werden. Ohnehin wird das Wasser aus den Talsperren zunächst versickert, gefiltert und untersucht im Zuge der Aufbereitung.
Warnung an Tierhalter
Vorsorglich warnen Behörden aber beispielsweise Hundehalter. Sie sollten ihre Tiere vorerst nicht aus der Stever oder dem Hullerner Stausee trinken lassen wegen möglicher Öl-Reste an der Oberfläche. In der kommenden Woche wollen beide Kreise und das Unternehmen die Situation neu bewerten und über etwaige weitere Maßnahmen entscheiden.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Gelsenwasser AG
- Kreis Recklinghausen
- Kreis Coesfeld.
Über das Thema berichten wir auch in den WDR-Hörfunknachrichten am 4.11.2024.