Zwei Tote bei Unfall zwischen Motorrad und Elektrorollstuhl
Lokalzeit Münsterland. 04.03.2024. 02:26 Min.. Verfügbar bis 04.03.2026. WDR. Von Christian Schweitzer.
Tödlicher Verkehrsunfall in Isselburg
Stand: 06.03.2024, 13:21 Uhr
Bei einem Unfall in Isselburg sind am Wochenende zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Motorradfahrer und ein Kranken-Rollstuhlfahrer waren zusammengestoßen.
Der 93-jährige Kranken-Rollstuhlfahrer wollte laut Polizei über eine Landstraße fahren und ist dort mit einem 34-jährigen Motorradfahrer zusammengestoßen. Der Rollstuhlfahrer war sofort tot. Rettungskräfte hatten noch versucht, den Motorradfahrer wiederzubeleben, aber ohne Erfolg.
Motorradfahrer werden oft übersehen
Eigentlich verläuft die Landstraße bei Isselburg gerade und ist frei einsehbar. Tempo 100 ist erlaubt. Die Polizei vermutet, dass der Motorradfahrer beschleunigt hat bevor der Unfall passiert ist. Nach dem Crash sei er 70 Meter über die Fahrbahn bis zu einem Baum geschleudert.
Sonnenstand möglicher Grund
Nach Zeugenangaben hatte der 93-Jährige zunächst am Stoppschild angehalten. Warum er dabei den Motorradfahrer nicht gesehen hat, bleibt unklar. Ein Grund könnte der Sonnenstand gewesen sein, sagt die Polizei. Der Motorradfahrer kam aus Süden, vielleicht wurde der Rollstuhlfahrer durch die Sonne geblendet.
Eine andere Möglichkeit könnte sein, dass der 93-Jährige den Motorradfahrer zwar gesehen, dessen Geschwindigkeit aber unterschätzt habe. Einige Aspekte des Unfalls werden Spekulationen bleiben, sagt die Polizei.
Am Wochenende lockte das Frühlingswetter viele Motorradfahrende im Münsterland auf die Straßen. Erst am Samstag hatte die Borkener Kreispolizei auf ihrem Facebook-Kanal zum Start in die Motorradsaison einen Aufruf zur Vorsicht gepostet.
"Wichtig ist, dass man sich erstmal warmfährt." Ann-Christin Osterholt, Kreispolizei Borken
„Hier haben wir nochmal besonders an die Motorradfahrer appelliert, dass man sich zum Start der Saison erstmal warmfährt, dass man mit dem Fehlverhalten anderer rechnet“, so Ann-Christin Osterholt von der Kreispolizei.
Wichtig sei aber auch, „dass man sich sichtbar macht durch beispielsweise einen neongelben Helm oder sichtbare Kleidung und dass das Tagfahrlicht eingeschaltet ist.“ Vor allem bei hoher Geschwindigkeit werden Motorradfahrende oft zu spät wahrgenommen. Wegen der fehlenden Knautschzone enden viele Motorradunfälle tödlich.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Polizei Kreis Borken
