Die Zahlen sprechen für sich: Im Vergleich zu Autofahrern haben Biker ein deutlich höheres Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden. Insgesamt zählte das Statistische Bundesamt im Jahr 2022 529 tödlich und 9.883 schwerverletzte Motorradfahrer und -fahrerinnen. Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 2.782 tödliche Unfälle im Straßenverkehr. Wenn man bedenkt, dass Motorräder in der Regel nur einen Bruchteil der Kilometer fahren, die ein durchschnittlicher Pkw im Jahr zurücklegt, wirken die hohen Unfallzahlen besonders krass.
Unfallzahlen sinken seit Jahrzehnten
Eine gute Nachricht gibt es allerdings: Vor einigen Jahrzehnten lebten Motorradfahrer noch erheblich gefährlicher. Im Jahr 2000 kamen in Deutschland insgesamt 1.154 Biker bei Unfällen ums Leben. Seitdem hat sich die durchschnittliche Zahl der Unfalltoten mehr als halbiert. Gleichzeitig ist jedoch der prozentuale Anteil der Motorradfahrer an allen im Straßenverkehr Getöteten und Schwerverletzten gestiegen. Das bedeutet: Für alle anderen Verkehrsteilnehmer hat sich die Verkehrssicherheit noch deutlich stärker verbessert.
Häufige Unfallursache: Zu hohes Tempo
Nach einer aktuellen Studie des ADAC passieren rund ein Drittel der Unfälle ohne Beteiligung eines anderen Fahrzeugs. Unfallursache sei in rund der Hälfte der Fälle ein Fahrfehler, der mit einem Sturz oder einer Kollision - etwa mit der Leitplanke oder einem Baum - endet. Bei fast 40 Prozent der Alleinunfälle spielt demnach auch überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle.
In knapp zwei Dritteln der Unfälle prallen die Biker mit anderen Fahrzeugen zusammen. Besonders häufig ereignen sich Kollisionen dabei durch Fehler beim Überholen, zu hohes Tempo oder zu wenig Abstand.
Wie lassen sich Unfälle verhindern?
Der beste Schutz gegen Unfälle ist also immer noch vorausschauendes, vorsichtiges Fahren - und natürlich die Beachtung von Tempolimits. Unfallforscher raten außerdem, zum Beginn jeder Saison ein spezielles Sicherheitstraining zu absolvieren, das von vielen Fahrschulen angeboten wird. Grund: Nach der langen Winterpause fehlt den Bikern die Fahrpraxis.
Außerdem sollten Motorradfans ihre Ausrüstung einer kritischen Prüfung unterziehen: Bieten Helm, Jacke, Hose und Handschuhe noch ausreichend Schutz bei einem Unfall? Ist die Ausrüstung vielleicht bereits beschädigt? Und: Ist man durch leuchtende Signalfarben gut für andere Verkehrsteilnehmer zu sehen?
Dann sollte natürlich auch die Maschine technisch auf Stand sein. Nach der Winterpause sollte vor allem die Bremsanlage gewartet und gegebenenfalls erneuert werden. Auch Reifen sollten sicherheitshalber ausgetauscht werden - noch bevor der Verschleiß auftritt.