Zu sehen ist eine Hand mit einem Heizungsregler. (Symbolfoto)

Augustdorf: Frierende Mieter können bald wieder heizen

Stand: 25.11.2022, 17:15 Uhr

Seit einer Woche frieren rund 200 Mieterinnen und Mieter in Augustdorf in ihren kalten Wohnungen. Jetzt haben sich der Gasversorger und der säumige Vermieter geeinigt.

Die Wohnungen der Mieterinnen und Mieter in Augustdorf, die seit Tagen in der Kälte sitzen, könnten am Wochenende wieder warm werden. Noch im Laufe des Freitags soll die Gas-Sperre aufgehoben werden, das bestätigten nach Bürgermeister Thomas Katzer jetzt auch das Vermieter-Unternehmen Belvona und der Gas-Anbieter E.ON dem WDR.

E.ON habe am Freitag den Nachweis einer Zahlungsankündigung erhalten und die Entsperrung veranlasst. Belvona hat sich unterdessen erneut dafür entschuldigt, monatelang keine Gasrechnungen gezahlt zu haben – das Unternehmen begründet das mit einem falschen Empfänger im Briefkopf der Rechnungen.

Hoffnung auf warmen ersten Advent

"Wir haben bereits vorab gegenüber unseren Mietern zugesagt, dass wir Kosten für neu angeschaffte Heizlüfter oder Radiatoren erstatten", so eine Sprecherin von Belvona. Auch eine Stromkostenpauschale wolle man gewähren, dazu würde man die betroffenen Mieterinnen und Mieter bald kontaktieren.

Wenn jetzt wieder Gas kommt, müssen alle Heizkessel von Hand gestartet werden, es wird dann also nicht schlagartig warm in den rund 50 ehemaligen Soldatenhäuser. Doch zumindest die Hoffnung auf einen warmen ersten Advent ist da.

Menschen fühlten sich allein gelassen

Gerade mal 14 Grad waren es in der Wohnung von Manuela Schramm, als ein WDR-Reporter sie am Mittwoch besuchte. Sie und ihre Hündin Arena hatten sich auf dem Sofa unter einer Decke warm eingepackt. Nur mit Wärmflasche und Heizlüfter war die Kälte für sie auszuhalten.

Die Stadt Augustdorf hatte den rund 200 Menschen angeboten, sich in dem nahegelegenden katholischen Gemeindehaus aufzuwärmen.

"Sie haben keinen Hausmeister, sie haben nichts. Die Menschen hier fühlen sich alleine gelassen", sagt Manuela Schramm, die in einem der Häuser wohnt und vielen Mietenden dort aus der Seele spricht. "Wir haben hier einen Ausländeranteil, die manchmal der deutschen Sprache nicht ganz so mächtig sind – die fühlen sich natürlich noch mehr im Stich gelassen."