Miele Hauptverwaltung, Gütersloh

Angst der Miele-Beschäftigten vor Kündigungen wächst

Stand: 21.09.2023, 20:04 Uhr

Beim Hausgerätehersteller Miele in Gütersloh wächst die Sorge vor betriebsbedingten Kündigungen. Das Unternehmen will dies inzwischen nicht mehr ausschließen.

Zum Monatsende läuft bei Miele ein Tarifvertrag aus, der seit drei Jahren gilt. Darin waren bisher betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Dies könne für eine bestimmte Sparte in Gütersloh inzwischen nicht mehr sicher garantiert werden, bestätigte Miele dem WDR. Ein Mitarbeiter beschreibt die Stimmung im Werk so: „Die Leute haben Angst. Man hat das erst nicht so richtig geglaubt, dass das wirklich passiert.“

Unternehmen erwartet Umsatzrückgänge

Das Familienunternehmen verzeichnet nach drei umsatzstarken Jahren erstmals spürbare Umsatzrückgänge. Zunächst waren in den Corona-Jahren Hausgeräte zunächst stark nachgefragt. Zwischen 2020 und 2022 stiegen die Umsätze deutlich auf zuletzt 5,4 Milliarden Euro.

In diesem Jahr sind die Verkaufszahlen stark zurückgegangen. Miele selbst hat den Rückgang noch nicht genauer beziffert, rechnet aber zum Jahresende mit einem deutlichen Rückgang.

Unternehmen und Betriebsrat wollen sprechen

Die Mitarbeiter fürchten, dass ihre Arbeitsplätze aus Kostengründen ins Ausland - insbesondere nach Polen und Tschechien - verlagert werden könnten. Miele weist eine Entwertung der deutschen Standorte zurück. Wegen des auslaufenden Tarifvertrags sind jetzt Gespräche zwischen Unternehmen und Betriebsrat anberaumt. Die Mitarbeiter wurden für die nächste Woche zu Informationsveranstaltungen verpflichtet.