Die drei Frauen sollen am 31. März 2023 eine Straße am Hauptbahnhof in Münster blockiert haben. Laut Anklage setzten sich die drei Aktivistinnen dort nebeneinander auf den Fußgängerübergang und brachten so zahlreiche Autos auf der zweispurigen Straße zum Stehen.
Dabei trugen sie orange Warnwesten und hielten zwei Transparente hoch. Zwei der drei Angeklagten sollen sich außerdem mit den Händen auf der Straße festgeklebt haben. Die Aktion begann morgens gegen 9 Uhr während der Rush Hour. Die Polizei konnte die Protestaktion nach circa zehn Minuten ohne Widerstand beenden, indem sie die Angeklagten von der Straße trug.
Klimaaktivisten rechtfertigen Aktionen mit "Klimanotstand"
Die Anklage in Münster ist nicht der erste Prozess wegen Protestaktionen der "Letzten Generation". Im September verurteilte das Amtsgericht in Köln zwei Aktivisten aufgrund einer ähnlichen Aktion zu Geldstrafen von 1.200 bzw. 600 Euro.
In der Vergangenheit versuchten Mitglieder der "Letzten Generation" und ihre Rechtsanwälte Aktionen mit dem "Klimanotstand" zu rechtfertigen: Sie argumentierten, dass die Zivilisation durch die globale Erderwärmung in Gefahr sei. Die Klimaaktivisten fordern deswegen die Einberufung eines Gesellschaftsrats und spätestens bis 2030 den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle.
Nicht die erste Aktion im Münsterland
Die Blockade am Hauptbahnhof in Münster war nicht die erste Aktion der "Letzten Generation" im Münsterland: in Münster, Ahlen oder Nottuln blockierten Aktivisten schon Straßen. Deswegen könnten voraussichtlich weitere Strafverfahren folgen.
Über dieses Thema berichtet der WDR am 15.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit Münsterland und im Radio auf WDR 2.