Entscheidung: Flüchtlingsunterkunft in Schöppingen wird reaktiviert

Lokalzeit Münsterland 07.11.2023 Verfügbar bis 07.11.2025 WDR Von Christian Schweitzer

Große Flüchtlingsunterkunft in Schöppingen bleibt

Stand: 07.11.2023, 16:28 Uhr

Die kleine Gemeinde Schöppingen im Kreis Borken hat entschieden, dass hier für fünf weitere Jahre eine Landesunterkunft bleiben darf. Das sei auch im eigenen Interesse.

Von Markus Holtrichter

Die große Mehrheit im Rat der Gemeinde Schöppingen hat für eine große Flüchtlingsunterkunft gestimmt. Statt aktuell rund 500, sollen künftig aber nur noch bis zu 400 Menschen auf dem ehemaligen Kasernengelände untergebracht werden. Und das mit besseren Betreuungs-Standards als bisher.

Bürger tragen Votum mit

Steve Figur äußert sich bei einer stichprobenartigen Umfrage verständnisvoll, dass die Landesunterkunft bleibt.

Die Entscheidung für die Verlängerung kommt in der 8.000 Menschen zählenden Gemeinde Schöppingen überwiegend gut an. Steve Figur beispielsweise sagt:

"Ich glaube, der Großteil der Schöppinger hat das schon in der Vergangenheit gut mitgetragen. Dann machen wir nochmal fünf Jahre." Steve Figur

Figur und andere Passanten verweisen auch darauf, dass die Kommune entlastet wird.

Die Gemeinde profitiert insofern, als dass ihr jeder Flüchtling in der Landes-Unterkunft 1:1 angerechnet wird. Das heißt: Sie bekommt aktuell selbst keine Menschen zugewiesen, muss sich also nicht etwa eigenständig um den Bau neuer Unterkünfte kümmern. Auch der Wohnungsmarkt wird entlastet.

Bezirksregierung ist erleichtert

Eine Win-Win-Situation ist es auch für die Bezirksregierung Münster. Wegen gestiegener Flüchtlingszahlen sucht sie händeringend nach Standorten für weitere Landesunterkünfte. Eine neue entsteht nun beispielsweise in der Stadt Haltern am See. Dass es in Schöppingen weitergeht, nimmt der Behörde Druck.

Standort soll einmal Baugebiet werden

Die bereits 1992 geschaffene Landesunterkunft auf dem ehemaligen Kasernengelände war eigentlich schon Geschichte. Sie wurde aber mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine reaktiviert. Bis das Gelände nun wie geplant als Baugebiet vermarktet werden kann, werden allerdings noch viele Jahre vergehen.