Kreis Siegen-Wittgenstein steigt bei "Siegtal pur" aus

Stand: 03.04.2024, 18:04 Uhr

Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird sich aus finanziellen Gründen in diesem Jahr nicht an der Fahrrad-Großveranstaltung "Siegtal pur" beteiligen. In den vergangenen Jahren nahmen Zehntausende teil.

Grund für die Absage seien die Sparbeschlüsse des Kreistags. Der hatte unter anderem den Etat des Touristkverbands um die Hälfte gekürzt.

Landrat Andreas Müller bedauert den Schritt. Er sei in Rücksprache mit den Fraktionen erfolgt, die die Kürzungen beschlossen hätten. Der Rad-Aktionstag "Siegtal pur" war in diesem Jahr für den 7. Juli geplant. In der Vergangenheit wurden dafür die Bundes- und Landstraßen zwischen Siegburg und Netphen auf 130 Kilometern für Autos gesperrt, unter anderem auch die vierspurige Siegener Stadtautobahn HTS.

Jeden ersten Sonntag im Juli verwandelt sich das Siegtal zum Paradies für Radfahrer, Inline-Skater, Jogger und Fußgänger. Rund 100 Kilometer sind einen Tag lang für den Autoverkehr gesperrt.

Die Nachbarkreise Altenkirchen und Rhein-Sieg überlegen jetzt, ob sie die Veranstaltung allein stemmen können. Dann würde sie nur noch außerhalb des Siegerlandes stattfinden und im rheinland-pfälzischen Mudersbach enden. An der Veranstaltung hatten im vergangenen Jahr allein auf Siegerländer Seite über 20.000 Fahrradfahrer, Inline-Skater und Wanderer teilgenommen.

Daniel Letocha, neuer Geschäftsführer des Touristikverbands Siegen-Wittgenstein, bedauert die Absage.

Entlang der Strecke gibt es kleine Straßenfeste, Sportevents und Radlertreffen.

Doch aufgrund der Budgetkürzungen sieht er keine andere Möglichkeit, als die Veranstaltung von Siegen-Wittgensteiner Seite aus zu canceln. Um 500.000 Euro hatte der Kreistag seinen Etat gekürzt. 90.000 Euro hätte er für Siegtal Pur aufbringen müssen. Jetzt hofft Daniel Letocha, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein zumindest im kommenden Jahr wieder bei Siegtal Pur dabei sein wird.

FDP-Fraktionschef Guido Müller dagegen hält die Veranstaltung nicht für zwingend notwendig. Zwar sei er selbst früher gern mitgefahren, für ihn seien die Kürzungen aber der richtige Weg: "Auch wenn es manchmal weh tut, Sparen gefällt keinem, irgendwo müssen wir ansetzen."

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