Es ist nur ein kleiner Versuch, aber vielleicht ist er effektiver, als manche meinen. Das zumindest hoffen die Kommunalpolitiker in der Gemeinde Leopoldshöhe im Kreis Lippe.
Jugendgerechte Ansprache
Mit einer jugendgerechten Ansprache will Leopoldshöhe den Kampf gegen Vandalismus aufnehmen, zusammen mit einem Erziehungswissenschaftler der Universität Bielefeld. Konkret bedeutet das: die Gemeinde wird Anfang des Jahres unter anderem an Bushaltestellen Plakate aufhängen. Auf denen soll stehen: "Zerstöre diese Scheibe nicht, dann steht deine Mutter im Regen".
Diese Personalisierung könne dazu führen, dass Jugendliche von der Zerstörung absehen, erklärt Till Neuhaus, Erziehungswissenschaftler an der Universität Bielefeld.
Emotionen wecken
Außerdem müsste den Jugendlichen klar gemacht werden, was es kostet, wenn sie eine Scheibe einschlagen. Dabei reiche es nicht aus, wenn auf einer Info-Tafel der Wert in Euro angegeben wird. Das sei für die Altersgruppe der 14 bis 17-Jährigen zu abstrakt. Besser sei es, Vergleiche zu nennen. Zum Beispiel:
Statt Strafe androhen - Danke sagen
Müll, wie zum Beispiel Zigarettenkippen auf dem Schulhof oder auf Spielplätzen, könnte mit eigenen kleinen Abfalleimern vermieden werden. Auch hier helfe manchmal nur ein kleiner Hinweis mit einem "Dank-dir"-Aufkleber, so der Wissenschaftler. Jugendliche würden sich besser angesprochen fühlen.
Strafandrohungen bei Vandalismus dagegen würden gar nichts bringen. Das Konzept gegen Vandalismus soll im nächsten Jahr wissenschaftlich begleitet werden.
Die Gemeinde Leopoldshöhe will für die Plakataktionen und neue Mülleimer rund 2.000 Euro in die Hand nehmen. Das sei eine kleine Investition, um vielleicht große Schäden zu vermeiden. Wenn dadurch nur eine Scheibe einer Bushaltestelle weniger zerstört wird - Schaden ca. 7.000 Euro - hätte sich die Aktion ganz schnell gerechnet, hofft die Gemeinde.