Sport inside - Sexualisierte gewalt im Judo

Judo-Trainer aus dem Sauerland gesteht Missbrauch an 23 Kindern

Stand: 21.09.2023, 16:55 Uhr

Ein wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern angeklagte Judo-Trainer aus Nachrodt-Wiblingwerde hat vor Gericht ein Geständnis abgelegt. Der 34-Jährige gestand, sich im Zeitraum von 20 Jahren an 23 Kindern vergangen zu haben - insgesamt über 1.200 Mal.

Der Mann muss sich seit Donnerstag vor dem Landgericht Hagen verantworten. Schon als Jugendlicher soll er damit begonnen haben, andere Kinder körperlich anzugehen. Viele seiner späteren Opfer soll er über das Judo-Training kennengelernt haben.

Vertrauen der Schüler erschlichen

In der Judo-Schule soll er sich das Vertrauen der Schüler erschlichen haben. 23 Kinder soll er während oder nach dem Training sexualisierte Gewalt angetan haben.

Tatorte waren laut Staatsanwaltschaft die Trainingsräume und Umkleiden. Aber auch in der Wohnung des Angeklagten oder der Kinder soll es Übergriffe gegeben haben.

Eltern des Angeklagten als Zeugen vernommen

Vor Gericht legte der Mann ein vollumfängliches Geständnis ab. Zum Prozessauftakt wurden am Donnerstag die Eltern des Angeklagten als Zeugen vernommen und nach dem sexuellen Vorleben ihres Sohnes befragt.

Bei der Vernehmung stellte sich heraus, dass der heute 34-Jährige seinen Eltern gegenüber die Tatvorwürfe bereits eingeräumt hatte, noch bevor es zur Anklage kam.

Der Prozess vor dem Jugendschutzgericht findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es gibt insgesamt zehn Nebenkläger. Das Urteil wird Anfang November erwartet.