Der Beschuldigte habe sich bisher nicht zu der Tat geäußert, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstagmorgen mit. Inzwischen liegt auch das Obduktionsergebnis vor. Die 55-jährige Klassenlehrerin ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft "aufgrund der zahlreichen Stichverletzungen" verblutet.
Zeugenbefragungen hatten außerdem ergeben, dass der Tatverdächtige Probleme in der Schule hatte. Immer wieder habe es verbale Ausfälle gegen Lehrerinnen und Lehrer gegeben. Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt sprach von einer "Vielzahl von Disziplinlosigkeiten." Schlussendlich habe der 17-Jährige einen eintägigen Schulverweis erhalten - für Dienstag (10.01.2023), den Tattag.
Im Klassenzimmer erstochen
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an
Die 55-Jährige war in einem Klassenzimmer der Kaufmännischen Schulen erstochen worden. Der 17-Jährige, einer ihrer Schüler, soll die Frau am Nachmittag aufgesucht haben und allein mit ihr im Klassenzimmer gewesen sein. Der Beschuldigte habe die 55-Jährige dann mit einem Messer angegriffen und erstochen. Die Lehrerin hielt sich am Nachmittag allein im Klassenzimmer auf. Warum der Schüler offenbar wusste, dass er sie hier finden würde, blieb zunächst unklar.
17-Jähriger rief selbst die Polizei
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, rief der 17-Jährige danach selbst den Notruf der Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen. Am Mittwoch wurde der Leichnam der 55-Jährigen obduziert.
Vorerst kein Unterricht
Blumen als Zeichen der Trauer
Am Tag nach der Tat wurden Blumen vor dem Schulgebäude niedergelegt, der Unterricht fiel aus. Bis zu 40 Schulpsychologen und Schulpsychologinnen sowie Notfallseelsorger und Krisen-Interventionskräfte sollen die Schulgemeinde in den kommenden Tagen und Wochen begleiten.
Schulministerin vor Ort
NRW-Schulministerin Dorothee Feller hat die Schule am Mittwochvormittag besucht und den Kolleginnen und Kollegen der Getöteten ihre Anteilnahme ausgedrückt. Wörtlich sagte sie: "Diese Tat lässt mich und uns alle tief betroffen und erschüttert zurück."