Neues Rechenzentrum für Südwestfalen eröffnet

Stand: 05.05.2023, 12:30 Uhr

In Siegener IHW-Park ist am Freitag das größte Rechenzentrum der Region eröffnet worden. Das Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit der heimischen Industrie zu erhalten.

Wenn die beiden Initiatoren und Geschäftsführer des Rechenzentrums von ihrem Projekt berichten, geht es oft um Superlative: „Wir könnten die Daten aller Firmen Südwestfalens hier unterbringen“, so Thomas Paar und Thomas Sting übereinstimmend.

Neues Rechenzentrum für Südwestfalen eröffnet

00:32 Min. Verfügbar bis 05.05.2024


Gute Gründe für Datenumzug

Dafür haben sie 1.400 Quadratmeter Fläche in einem ehemaligen Industriepark angemietet. Die Hälfte der Fläche ist für Serverräume vorgesehen. Mit der Wärme, die die Server erzeugen soll das Gebäude außerdem geheizt werden, um Energie zu sparen.

Thomas Paar und Thomas Sting mit einem Plan der unterirdischen Datenautobahn

Firmen sollen ihre IT in das Rechenzentrum auslagern können. Nach Ansicht von Thomas Sting und Thomas Paar gibt es dafür gute Gründe.

Einer davon ist die steigende Zahl von Hackerangriffen auf Unternehmen. Viele Firmen sind darauf immer noch schlecht vorbereitet. Einen vollständigen Schutz gibt es ohnehin nicht. Und wenn überhaupt, dann nur in einem großen Rechenzentrum wie ihrem.

Höchste Sicherheitsstandards

Die neuen Serverräume

Denn hier sind die Daten zum einen physisch viel besser geschützt als im Flur oder Keller eines mittelständischen Unternehmens. Die Serverräume des Rechenzentrum entsprechen höchsten Einbruchs- und Brandschutz Vorgaben.

Darüber hinaus kümmern sich Betreiber des Rechenzentrums aber auch um Firewalls und Datensicherung. Und das in einem Umfang, die ein einzelner Betrieb kaum leisten könnte. Und natürlich spielt Datenschutz eine große Rolle.

Strenger Datenschutz

Viele Kabel von einem Server

Während die Server von klassischen Clouddiensten wie Amazon oder Google in den USA stehen, gelten im Rechenzentrum in Siegen die strengen deutschen Datenschutzgesetze. Doch neben Sicherheit spielt die Geschwindigkeit der Datenübertragung eine entscheidende Rolle.

Denn das Rechenzentrum ist direkt an den so genannten „Backbone“ angeschlossen, der Hauptdatenleitung zwischen Ruhrgebiet und dem Knotenpunkt Frankfurt. Das ermöglicht Internetgeschwindigkeiten, die 10.000 mal höher sind als bei einem normalen Hausanschluss.

Diese Geschwindigkeiten sind nötig, um etwa autonomes Autofahren zu ermöglichen. Gerade für die starke Automobil-Zulieferindustrie in Südwestfalen eine wichtige Option.

Der WDR berichtet über dieses Thema am 05.05. auf WDR2.