Zu fällende Bäume entlang der Ems.

Aufregung um Emsrenaturierung in Warendorf

Stand: 14.03.2024, 10:40 Uhr

Aufgrund einer Erweiterung der Ems durch den Emsseepark in Warendorf will die Stadt 82 Bäume fällen. Das findet der Naturschutzverein "Emsinselfreunde" nicht gut und sammelt Unterschriften gegen die Baumfällung.

Von Ann-Christin Voßkühler

Projekt „Neue Ems“ in Planung

Die Stadt Warendorf plant aktuell das Großprojekt "Neue Ems". Damit der Fluss wieder in ein ökologisches Gleichgewicht kommt und mehr Lebensraum für Tiere bietet, soll die Ems renaturiert werden. Das alles sind Vorgaben einer EU-Wasserrichtlinie, die mit dem neuen Projekt jetzt umgesetzt werden sollen.

82 Bäume müssen gefällt werden

Die Stadt Warendorf will die Ems durch den Emsseepark erweitern, durch einen zusätzlichen Arm. In dem Park müssten dafür 82 Bäume gefällt werden.

Unterschriften gegen die Fällung

Ein Baum an der Ems mit roter Schleife und Plakat, wo draufsteht "Ich will nicht sterben".

Warendorf will 82 Bäume fällen

Die "Emsinselfreunde" aus Warendorf finden die Fällung der 82 Bäume nicht gut. Sie haben bereits über 2.000 Unterschriften gegen die Baumfällung gesammelt und wollen diese beim Bürgermeister einreichen. Zwar findet der Verein die Renaturierung gut, aber nicht wie von der Stadt vorgesehen. Ihr Vorschlag: Eine Erweiterung in eine andere Richtung, dann müssten zumindest nur um die 60 Bäume gefällt werden.

"Es geht um unsere Natur, um die der jungen Menschen. Ein Baum ist in 30 Minuten gefällt, aber bis er so groß ist, dauert es 100 Jahre. Das kann man nicht einfach so zerstören." Marita Köhne, Emsinselfreunde

"Neue Ems" im Rat bereits beschlossen

Die Emsinselfreunde gegen die Baumfällung.

Die "Emsinselfreunde" geben nicht auf

Der Umweltausschuss will sich nochmals damit befassen, allerdings ist die Renaturierung der Ems längst vom Rat beschlossen. Der Verein Emsinselfreunde kündigte dennoch an, weitere Unterschriften zu sammeln und plant nach eigenen Angaben weitere Aktionen für den Baum- und Naturschutz.

Hochwasserschutz immer wichtiger

Der Stadt geht es aber nicht nur um die Renaturierung der Ems, sondern auch um einen besseren Hochwasserschutz. Nach der starken Überschwemmung an Weihnachten 2023, sei es wichtig, Ausgleichsflächen zu schaffen, so die Stadt. Das würde in dem Projekt "Neue Ems" mitgedacht werden.

Zu fällende Bäume entlang der Ems.

Der Emsverlauf soll auf Warendorfer Stadtgebiet um rund 1.800 Meter verlängert werden. Dann hat der Fluss bei vielem Regen mehr Platz sich auszubreiten.

Unsere Quellen:

  • "Emsinselfreunde" Warendorf
  • Reporterin vor Ort

Aufregung um Emsrenaturierung in Warendorf

WDR Studios NRW 13.03.2024 00:53 Min. Verfügbar bis 14.03.2026 WDR Online