Die Stadt Ratingen wird künftig mehr Rettungswagen länger bereithalten, um medizinische Notfälle versorgen zu können. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag beschlossen.
Anlass ist die vor einigen Wochen verkündete Insolvenz des zentralen St. Marien-Krankenhauses in der Innenstadt. Es nimmt ab Mittwoch (01.05.2024) keine Patienten mehr auf. Die Geschäftsführung hatte mitgeteilt, dass die Investorensuche erfolglos geblieben sei. Die von der GmbH betriebenen Seniorenheime in Ratingen sind davon nicht betroffen.
Zusätzliche Rettungswagen und mehr Personal
Durch die Klinikschließung fehlt Ratingen künftig ein Krankenhaus für die Akut- und Intensivversorgung. Die letzten Patienten sollen in den kommenden Wochen aus dem St. Marien-Krankenhaus entlassen werden.
Um das zumindest teilweise zu kompensieren, wird die Stadt an der Interims-Rettungswache Ratingen West die Bereitschaft des zweiten Rettungswagens von zwölf auf 24 Stunden täglich ausweiten. Dafür muss die Wache auch umgebaut werden.
Für die Hauptfeuer- und Rettungswache soll außerdem ein zusätzlicher Akut-Krankenwagen angeschafft werden - mit Bereitschaft rund um die Uhr. Entsprechend sollen bis zu elf zusätzliche Vollzeitstellen für Rettungssanitäter entstehen.
Weitere Transportwege für Patienten
Der Ausbau des Rettungsdienstes ist auch deshalb nötig, weil die Wege länger werden: Durch die Schließung des St. Marien-Krankenhauses werden Notfälle jetzt in umliegende Kliniken außerhalb von Ratingen gebracht.
Die Stadt wird rund 1,1 Millionen Euro investieren. Damit die Pläne umgesetzt werden können, müssen die Krankenkassen zustimmen, die entsprechenden Zusatzkosten zu übernehmen. und auch der Mettmanner Kreistag muss eine angepasste Bedarfsplanung für den Rettungsdienst im Kreisgebiet beschließen.
Unsere Quellen:
- Stadt Ratingen
- St. Marien-Krankenhaus GmbH