Drohne behindert Hubschrauber-Rettungseinsatz

Aktuelle Stunde 11.01.2024 02:29 Min. UT Verfügbar bis 11.01.2026 WDR Von Heinz Krischer

Unfall in Menden: Drohne hindert Hubschrauber an Landung 

Stand: 11.01.2024, 10:15 Uhr

Eine Drohne hat einen Rettungshubschrauber an der Landung gehindert. Nach einem Verkehrsunfall bei Menden konnte ein lebensgefährlich Verletzter nicht wie geplant direkt von der Unfallstelle ausgeflogen werden.

Es ist 20:18 Uhr, als der Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr in Menden eingeht: schwerer Verkehrsunfall auf der Hönnetalstraße in Oberrödinghausen. Ein Audi war in einer Kurve in die Gegenfahrbahn geraten.

Ein erstes Auto kann noch ausweichen, der dahinter fahrende BMW schafft es nicht - beide Autos stoßen frontal zusammen.

An der Unfallstelle warten fünf Menschen mit unterschiedlich schweren Verletzungen auf die Rettungskräfte. Feuerwehr und Rettungsdienst rücken sofort mit vier Rettungswagen und drei Notärzten aus.

Ein Mensch schwebt in Lebensgefahr

Einer ist so schwer verletzt, dass sein Leben in Gefahr ist. Er wird am Unfallort stabilisiert und soll dann schnellstmöglich mit einem Rettungshubschrauber in eine Unfallklinik nach Dortmund geflogen werden.

Ein Feuerwehrmann steht vor einem Autowrack

Fünf Männer wurden verletzt, einer sogar lebensgefährlich.

Während die übrigen Patienten mit Rettungswagen in die umliegenden Krankenhäuser transportiert werden, richtet die Feuerwehr einen Landeplatz für den Rettungshubschrauber "Christoph Westfalen" ein. Der kommt auch zügig.

Hubschrauber kann nicht landen

Doch als sich der "Christoph Westfalen" im Landeanflug befindet, bemerken die Einsatzkräfte eine direkt über der Unfallstelle fliegende Drohne. Über Funk informieren sie sofort die Hubschrauberbesatzung.

Unfall in Menden mit Verletzten

00:44 Min. Verfügbar bis 11.01.2026


Drei Feurwerhmänner neben einem Autowrack auf der Straße

Der eingerichtete Hubschrauberlandeplatz kann nicht genutzt werden.

Der Pilot entscheidet: abdrehen, aus Sicherheitsgründen. Stattdessen landet er an der sechs Kilometer entfernten Feuerwache. Der schwerstverletzte Patient muss mit einem Rettungswagen dorthin transportiert werden.

Flugverbotszone Unfallstelle: Polizei ermittelt

Die Rettungsmaßnahmen haben sich wegen der Drohne stark verzögert. Deshalb dürfen Unfallstellen und Einsatzorte generell nicht mit Drohnen überflogen werden, so die Polizei.

Die Polizei ermittelt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr. Die Aufnahme des Unfalls in Oberrödinghausen dauerte mehrere Stunden. Der zunächst lebensgefährlich verletzte Autofahrer schwebt laut Polizei nicht mehr in Lebensgefahr.

Stichwort: Drohne

Als Drohnen werden unbemannte Fluggeräte bezeichnet, die für diverse Zwecke genutzt werden können. Die bekannteste und auch umstrittenste Nutzung ist der militärische Einsatz von bewaffneten Drohnen. Daneben sind sie aber auch zunehmend im zivilen Einsatz - ob als Spielzeug oder als Hilfsmittel. In den USA etwa begutachten Bauern mittels Drohnen die Ernte auf ihren Feldern, Nachrichtensender machen damit TV-Bilder. Immobilienmakler nutzen Drohnen, um Luftaufnahmen von ihren Grundstücken zu machen, Gutachter, um Schäden auf hohen Gebäuden zu inspizieren. Auch bei Sicherheitsbehörden und Katastrophenhelfern kommen sie zum Einsatz.

Unsere Quellen:

Korrekturhinweis: In einer Pushmitteilung über die App WDR aktuell haben wir zunächst den Ort Minden genannt. Es handelt sich aber um den Ort Menden. Dies haben wir korrigiert.