Die neue Strom-Höchstspannungstrasse durch Junkernhees bei Kreuztal darf gebaut werden. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entscheiden. Einwohnern und die Stadt Kreuztal hatten sich seit Jahren gegen den Verlauf der Stromleitungen gewehrt.
Es waren vor allem zwei Argumente, die die Kläger vorgebracht haben: den Natur- und Artenschutz und die Beeinträchtigung von denkmalgeschützen Gebäuden. Dabei geht es vor allem um das Schloss Junkernhees, eine alte Mühle und ein historisches Backhaus.
Beide Punkte sehen die Richter jedoch als nicht gravierend genug an, um den Trassenverlauf zu ändern. Sie sahen keinen Verstoß gegen den Biotop- und Artenschutz, auch der Denkmalschutz sei angemessen berücksichtigt. Die Auswirkungen der Amprion-Pläne auf Natur und Wohnumfeld seien vertretbar.
Initiative wollte Trassenverlauf verändern
Die Auseinandersetzungen um den Bau der Starkstromleitung läuft schon seit Jahren. Bereits 2018 hatte sich eine Bürgerinitiative formiert, die einen anderen Trassenverlauf fordert. Statt durch das Heestal bei Kreuztal sollte sie einige Hundert Meter weiter durch ein Waldstück führen.
Das lehnte das Gericht ab, weil durch eine Verschiebung der Trasse Waldfächen beeinträchtigt würden.
Teilerfolg für die Kläger
Einen Teilerfolg konnten die Kläger jedoch erzielen: Eine geplante Umspannanlage verstößt gegen Umweltschutzauflagen. Für sie muss ein neuer Standort gefunden werden. Was das für den Zeitplan des gesamten Projektes bedeutet, konnte Amprion bislang noch nicht einschätzen.
Die Höchstspannungsstromtrasse durchs Siegerland ist Teil eines Leitungsbauprojekts, das von Kruckel bei Dortmund bis Dauersberg in Rheinland-Pfalz führt. 2026 sollte die Trasse ursprünglich in Betrieb genommen werden. Ob der Zeitplan einzuhalten ist, ist unklar.
Unsere Quellen:
- WDR Reporter
- Pressestelle des Bundesverwaltungsgerichts
Über dieses Thema berichten wir am 20.06.2024 auch in der Lokalzeit Südwestfalen auf WDR2 und im Fernsehen.