Rund 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Als die Feuerwehr am frühen Morgen eintraf, brannten rund 100 Kubikmeter Restmüll. Die etwa 150 Feuerwehrleute verhinderten, dass das Feuer auf weitere Hallenteile übergriff, zum Beispiel auf die Müllaufbereitungsanlage im hinteren Teil der Halle. Verletzt wurde bei dem Brand niemand. Insgesamt dauerte der Feuerwehreinsatz rund neun Stunden, der Alarm war um 6.20 Uhr ausgelöst worden.
Auch am Nachmittag schafften Mitarbeiter der Abfallwirtschaftsbetriebe mit Radladern weiter Müll aus der Halle, den die Feuerwehr in Containern ablöschte. Die Halle gehört zum Entsorgungszentrum der städtischen Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) an der Mülldeponie im Stadtteil Coerde.
Radlader schoben den Müll ins Freie
Die Brandursache muss noch geklärt werden, erste Vermutungen der Abfallwirtschaftsbetriebe gehen aber dahin, dass nicht fachgerecht entsorgte Akkus in den Restmüll gelangten, sich erhitzten und dadurch der Brand ausgelöst wurde.
Warnung aufgehoben
Die Feuerwehr hatte zwischenzeitlich eine Warnung an die Bevölkerung herausgegeben. Anwohner sollten wegen der starken Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen halten. Diese Warnung wurde gegen Mittag aber aufgehoben.
AWM fürchten Millionenschaden
Der Chef der Abfallwirtschaftsbetriebe, Patrick Hasenkamp, geht von einem höheren Millionenschaden aus. Zwar konnte verhindert werden, dass die Müllaufbereitungsanlage im hinteren Teil der Halle zerstört wird. "Doch welche Auswirkungen der Brand auf die Technik hat, ist noch nicht abzusehen", meinte Hasenkamp. Die Anlage ist bis auf Weiteres nicht zu gebrauchen. Die Reparatur dauert nach Einschätzung von Hasenkamp mindestens ein Jahr. Für die Münsteranerinnen und Münsteraner soll es deshalb aber keine Einschränkungen geben. Restmüll und Sperrgut würden wie gewohnt abgeholt, müssten nun aber erst einmal an einem anderen Ort zwischengelagert werden.
Restmüllaufbereitung im Entsorgungszentrum in Münster
Im Vordergrund: die Halle mit der Restabfallaufbereitungsanlage
Die Halle ist ein wichtiger Bestandteil des Entsorgungszentrums. Nach Informationen der Abfallwirtschaftsbetriebe werden hier mehr als 60.000 Tonnen Restmüll jährlich angeliefert, darunter Hausmüll, Sperrmüll und Gewerbeabfälle. Sie werden in eine spezielle Restmüllaufbereitungsanlage gegeben und dort vorsortiert. Dabei werden Wertstoffe wie Metall, Kunststoffe oder Holz automatisch aussortiert, um sie dann weiter verwerten zu können. Der große Rest - das sind im Jahr etwa 48.000 Tonnen Abfall - geht in eine Müllverbrennungsanlage im niederländischen Hengelo.