Bürgermeister Christoph Ewers machte seine persönliche Abneigung gegenüber Prostitution bei der Diskussion um das geplante Laufhaus in Burbach deutlich.
Nicht alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde waren seiner Meinung. Einige merkten an, dass die Ausübung dieses Gewerbes für Frauen so sicherer sei als illegale Sexarbeit.
Ein neues kriminelles Umfeld?
Große Sorgen machen sich die evangelische Kirchengemeinde und die Gemeinde Burbach über die mögliche Schaffung eines kriminellen Umfeldes.
Die ehemalige Siegerland-Kaserne ist heute ein Gewerbepark
Bernd Scholz, Direktor der Polizei Siegen-Wittgenstein, gab Entwarnung. "Unsere Erfahrungen aus ähnlichen Laufhäusern etwa in Hagen oder Dortmund zeigen, dass es keine erhöhte Kriminalitätserhöhung gegeben hat“, so Scholz.
Laufhaus-Betreiber William Knaf stellte sich selbstsicher den Fragen der Menschen. Start des Laufhauses soll der 1. März sein. Bis zu 40 Frauen würden dann in dem neuen Laufhaus arbeiten.
Er sicherte den Vertreterinnen der Vereine Tamar und Hope, die Prostituierten Unterstützung und Ausstiegsberatungen anbieten, zu, dass sie jederzeit willkommen seien und mit den Frauen sprechen könnten - vorausgesetzt, die Frauen möchten dieses Angebot annehmen.
Gesellschaftliche Aufarbeitung gefordert
Zwischen dem geplanten Laufhaus (links) und der Flüchtlingsunterkunft liegen 90 Meter und ein weiteres Gebäude
Ein Streitpunkt ist auch, dass auf dem Areal Geflüchtete untergebracht sind. Zwischen der Flüchtlingsunterkunft und dem zukünftigen Laufhaus liegen 90 Meter. Bei der Diskussion wurden Stimmen laut, die dem Bürgermeister vorwarfen, die Geflüchteten vorzuschieben, um das Laufhaus zu verhindern.
Der will sich jetzt dafür einsetzen, dass das Thema Prostitution in Burbach nun gesellschaftlich mehr behandelt wird. Außerdem soll es noch weitere Veranstaltungen dieser Art geben.
