Neue Regeln für Schwimmaufsicht in Freibädern

03:11 Min. Verfügbar bis 23.05.2024 Von Mike Külpmann

Höhere Auflagen für Freibadaufsichten

Stand: 23.05.2023, 16:54 Uhr

Die Betreiber des Naturbads Veischedetal in Bilstein sind unglücklich mit einer neuen Auflage für Badeaufsichten. Personal sei dadurch kaum noch zu finden.

Nach der strengeren Regel, die für alle Schwimmbäder gilt, müssen alle Schwimmaufsichten von nun an zwingend eine sogenannte "Rettungsfähigkeit" nachweisen - zusätzlich zu den bisherigen Qualifikationen.

Zusätzliche praktische Prüfung

Der Hintergrund: Längst arbeiten nicht mehr nur ausgebildete Fachangestellte für Bäderbetriebe als "Schwimmmeister" oder "Bademeisterin". Die Aufsicht am Beckenrand übernehmen in vielen Bädern auch Aushilfen. Bisher reichte dafür das Rettungsschwimmabzeichen in Silber.

Ein Prüfer der DLRG zeigt, wie man als Rettungsschwimmer den Kopf eines Badegasts stützen kann.

Ein Prüfer der DLRG zeigt, worauf die Schwimmaufsichten achten müssen

Nun hat die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen festgelegt, dass die Schwimmbadaufsichten einen zusätzlichen praktischen Test machen. Dabei müssen sie unter anderem eine Rettungspuppe vom Beckenboden bergen, eine Person trotz Umklammerung zum Beckenrand bringen und eine Wiederbelebung durchführen.

Nachweis gilt nur für ein Bad

Eine speziell geschulte Fachkraft der DLRG nimmt die Prüfung ab. Das Problem dabei: Nach einer erfolgreichen Prüfung darf die Wasseraufsicht nur in dem Bad arbeiten, in dem die Prüfung absolviert wurde.

Damit werden die Hürden besonders für die ehrenamtlichen Betreiber von Freibädern weiter erhöht. "Ich würde mir wünschen, dass es Ausnahmeregelungen für Vereine gäbe", so Franz-Otto Hoffmann, Vorsitzender des Naturbads Veischedetal in Lennestadt-Bilstein.

Neue Regel verschärft Bademeister-Mangel

00:31 Min. Verfügbar bis 23.05.2024 Von Mike Külpmann


Personal schwer zu finden

Eine Schwimmaufsicht zeigt bei der Prüfung die Herzdruckmassage.

Herzdruckmassage bei der Prüfung

Wie alle Schwimmbadbetreiber hat er Schwierigkeiten, genügend Aufsichten für den Sommer zu bekommen. In Bilstein übernehmen diesen Job bislang zwei Rentner, ein Lehrer und ein Busfahrer in ihrer Freizeit.

Der Nachweis der Rettungsfähigkeit war schon früher in den Bestimmungen der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen enthalten, konnte aber durch das Schwimmabzeichen in Silber ersetzt werden. Das ist in der Neufassung seit März nicht mehr möglich.

Über dieses Thema berichten wir heute im WDR Fernsehen: Lokalzeit Südwestfalen, 19.30 Uhr.