VfL Bochums Trainer Dieter Hecking bejubelt das 1:1 gegen Leverkusen

Bochums Belohnung: Spieler haben frei, "der Alte geht auf die Kirmes"

Stand: 10.11.2024, 11:03 Uhr

Nach dem überraschenden Punktgewinn zum Debüt beim VfL Bochum hatte Dieter Hecking eine Belohnung für seine Spieler und sich selbst parat.

"Ich habe gesagt, wenn ihr ein gutes Spiel macht und wir auch noch was holen, dann gibt's zwei Tage frei", berichtete der neue Trainer nach dem 1:1 (0:1) gegen den Doublegewinner Bayer Leverkusen.

Der nicht ganz uneigennützige Hintergrund: Hecking hatte selbst Pläne für den Samstagabend. "Ich will auf die Soester Kirmes zu meinen Schwestern. Das haben sie mir gegönnt, sie wussten, dass der Alte ein Bierchen trinken will."

"Der Alte will auf die Kirmes" - Hecking zufrieden

WDR 10.11.2024 01:32 Min. Verfügbar bis 10.11.2025 WDR

Möglicher "Wendepunkt für die Saison"

Mit dem späten Ausgleich durch Koji Miyoshi (89.) gelang dem 60-Jährigen in seinem ersten Bundesligaspiel seit fünfeinhalb Jahren ein fast perfekter Einstand - angesichts der Debakel, die der VfL zuletzt in Serie erlebt hatte.

"Der Ausgleich war eine Explosion für die Mannschaft", meinte Hecking, der am Dienstag die Nachfolge des gefeuerten Peter Zeidler angetreten hatte, "das kann ein Wendepunkt für die Saison werden. Aber wir brauchen 24-mal heute." Nach zehn Spieltagen steht Bochum mit zwei Punkten noch immer abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz.

Wieder gegen Leverkusen

Vor der Rückkehr auf die Bundesliga-Trainerbank war dem erfahrenen Coach noch einmal das allererste Spiel durch den Kopf gegangen - auf dem Weg von Hannover, wo er den Geburtstag seiner Tochter gefeiert hatte, zur neuen Arbeitsstelle in Bochum.

"Es war auch gegen Leverkusen, wir haben damals 0:3 mit Alemannia Aachen verloren", erinnerte sich Hecking an sein Bundesliga-Debüt im August 2006: "Danach hat meine Frau gesagt: Das ist jetzt also die Bundesliga, dann wirst du nicht viele Spiele gewinnen.

Rückkehr der Leidenschaft

Dass es für den gebürtigen Castrop-Rauxeler "anne Castroper" anders wurde als mit Aachen gegen Leverkusen, hatte damit zu tun, wie er die völlig verunsicherten Spieler, die zuletzt in zwei Spielen zwölf Gegentore kassiert hatten, anpackte. "Wenn du eine Mannschaft begeistern willst, dann brauchst du diese Emotion, diese Leidenschaft, damit du das rüberbringen kannst", sagte Hecking und fügte mit einem Schmunzeln an: "Mir ist das anscheinend gelungen, dass sie zumindest wieder den Glauben haben."

Vor allem gab er den Bochumern "positive Sicherheit", wie es Holtmann ausdrückte, "wir haben wirklich einfach trainiert, die Basics." Und Kapitän Anthony Losilla ergänzte: "Er gibt uns die Stabilität, die uns gefehlt hat, ganz klare Abläufe. Wenn man weiß, was zu tun ist, läuft es."

Defensive überzeugt gegen Wirtz und Co.

Mit Fünferkette und Doppelsechs ließ Hecking der Leverkusener Kombinationsmaschine wenig Raum. Nur Zauberfuß Florian Wirtz fand bei seinem genialen Pass auf den Torschützen Patrik Schick (19.) eine Lücke.

Als Bayer in den Verwaltungsmodus schaltete, entdeckte der VfL auch die Offensive wieder und wurde durch den eingewechselten Koji Miyoshi (89.) mit dem verdienten Ausgleich, zwei freien Tagen und einem Kirmes-Besuch für den "Alten" belohnt.

Quelle: sid/red