Der junge Mann hatte nach Angaben seiner Familie versehentlich in seiner Monatskarte eine falsche Nummer eingetragen und die später überschrieben. Dafür hatte ein Kontrolleur kein Verständnis.
Falsche Nummer entfernt
Der 22-jährige Betroffene aus Schloß Holte-Stukenbrock im Kreis Gütersloh gilt wegen Epilepsie und einer Lernbehinderung als schwerbehindert. Er fährt regelmäßig mit der Nordwestbahn nach Bielefeld zur Berufsschule. Dafür nutzt er ein Azubi-Monatsticket.
Dort muss er die Nummer seiner Azubi-Kundenkarte eintragen. Nachdem diese abgelaufen war, hatte er auf seinem Monatsticket die alte Nummer mit Tipp-Ex entfernt und die neue eingetragen.
Kontrolleur unterstellt Manipulation
Das deutete ein Kontrolleur als Betrugsversuch. Er zog die Monatskarte des jungen Mannes ein und verhängte eine Strafe von 60 Euro. Er ließ sich weder den Schwerbehindertenausweis noch die Azubi-Kundenkarte zeigen.
Der 22-Jährige wollte seinen Bruder anrufen, um das Missverständnis aufzuklären, darauf habe sich der Kontrolleur allerdings nicht eingelassen. Der Bruder, der der rechtliche Betreuer ist, erhebt nun Vorwürfe gegen die Bahn.
Bei Ankunft zu Hause epileptische Anfälle
Der Kontrolleur hätte sehen können, dass sein Bruder eine Behinderung hat und sich bemühen müssen, das Missverständnis aufzuklären, sagt er. Als er wieder zu Hause ankam, habe der 22-Jährige mehrere epileptische Anfälle erlitten, zum ersten Mal seit Jahren. Außerdem werde es Monate dauern, bis er sich wieder in eine Bahn trauen werde.
Fehlverhalten eingestanden
Die Nordwestbahn hat sich nach der Beschwerde des Bruders entschuldigt. Sie räumte ein, dass sich der Kontrolleur falsch verhalten habe. Er habe nicht erkennen können, dass der 22-Jährige eine Behinderung hat. Die Bahn stellte das Verfahren gegen ihn ein und gab ihm seine die Monatskarte zurück.
