Mehr Wohnraum für Auszubildende in Münster

Stand: 24.02.2023, 20:00 Uhr

Die Wirtschaftsinitiative Münster will sich für mehr Wohnraum für Auszubildende stark machen. Es soll vor allem ein Angebot für Azubis im 1. und 2. Lehrjahr geschaffen werden.

Von Melanie Weyand

Hanna Hovestadt ist Auszubildende beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Die 23-Jährige ist angehende Landesinspektorin. 2020 hat sie ihr duales Studium begonnen. Dafür ist sie vom gut 50 Kilometer entfernten Gescher nach Münster gezogen.

Zimmer in LWL-WG

Das Portrait einer Auszubildenden.

Hanna Hovestadt hatte Glück

Sie hat Glück gehabt. Der LWL hat eine eigene WG für Azubis und ihr dort ein Zimmer vermittelt: "Das war super, habe mich sehr gefreut, ich zahle 400 Euro warm, das ist im Vergleich sehr günstig", sagt Hannah.

LWL hat interne Plattform fürs Wohnen

Georg Lunemann im Interview.

LWL-Chef Lunemann sieht das Wohnungsproblem der Azubis

Ihr Oberster Chef, LWL-Direktor Georg Lunemann, ist froh, dass er der Auszubildenden helfen konnte: "Wir setzen hier ganz stark auf das Thema Ausbildung und haben in Sachen Wohnen auch eine interne Plattform geschaffen, um Wohnungen zu finden." Beim Thema Wohnen sei man zwar sensibilisiert, dass aber jemand einen Ausbildungsplatz mangels Wohnraum nicht antritt, sieht er nicht.

Wohnraumproblem hemmt Fachkräftegewinnung

Das sehen andere Arbeitgeber in der Region aber ganz anders. Das zeigte sich bei einem Treffen der Wirtschaftsinitiative Münster. Die Dehoga, die Kreishandwerkerschaft, das Uniklinikum und auch die IHK waren sich einig: Das Wohnraumproblem in Münster hemmt die Gewinnung von Fachkräften.

Augenmerk auf Auszubildende

Eine Auszubildende am Esstisch in ihrer Küche.

Für Azubis wie Hanna besteht Nachholbedarf bei der Wohnraumfrage

"Besonders für die Auszubildenden besteht Nachholbedarf in Münster", sagt Sandra Wulf von der Wirtschaftinitiative. "Wünschenswert wäre ein Angebot für Azubis im 1. und 2. Lehrjahr", sagt Wulf. In anderen Städten wie Düsseldorf gebe es das schon und es gibt auch eine Förderung der NRW.BANK. Jetzt soll auch zusammen mit der Stadt und anderen ein Runder Tisch ins Leben gerufen werden.

Hannah Hovestadt muss sich darum keine Gedanken mehr machen. Sie ist im September fertige Landesinspektorin und zuversichtlich, dass sie dann mit ihrem Beamtengehalt eine andere Wohnung finden wird.

Über dieses Thema berichten wir am 24.02.2023 in der Lokalzeit Münsterland im WDR Fernsehen.