Aus für 60-Millionen-Hotelprojekt in Winterberg

Stand: 06.12.2023, 20:00 Uhr

Das geplante Luxushotel in Winterberg-Hoheleye wird nicht gebaut. Zu hohe Bankzinsen und Bankkosten haben Investoren abgeschreckt. Winterbergs Bürgermeister zeigte sich enttäuscht.

Von Fritz Sprengart

108 Zimmer, eine Königssuite von 200 Quadratmetern, 60 Millionen Euro Gesamtvolumen. Die Pläne des Unternehmers aus Hamburg klangen nach einem echten Leuchtturm-Projekt für die Region. Doch daraus wird nichts. In einem Brief an Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann begründet er seinen Rückzug mit gestiegenen Baukosten und Bankzinsen. "Das ist schon sehr bedauerlich", erklärt Beckmann. "So ein Fünf-Sterne-Hotel hätte uns noch mal ganz andere Zielgruppen erschließen können."

1,2 Mio Übernachtungen - aber kaum Luxusgäste

Über zu wenig Touristen kann sich Winterberg auch ohne dieses Projekt nicht beklagen. Geschätzte 1,2 Millionen Übernachtungen pro Jahr sind eine enorme Zahl für eine 12.000 Einwohner-Stadt. Rechnet man die Tagestouristen dazu, dann kommen auf einen Winterberger 192 Touristen.

Dabei handelt es sich aber fast ausschließlich um Urlauber aus dem so genannten mittleren- und Schnäppchensegment. Stadtverwaltung und Touristiker träumen davon, auch zahlungskräftigere Kunden in die Region zu locken. Und hier hätte das Hotel ein Leuchtturm-Projekt sein können.  

Hohe Baukosten verhindern Investitionen

Michael Beckmann hofft noch darauf, dass die Bankzinsen wieder fallen. "Dann könnte vielleicht doch noch gebaut werden, hat mir der Investor erklärt." Der Bürgermeister hofft aber nicht nur wegen dieses einen Projekts auf fallende Zinsen und Baukosten. "Jede Stadt muss sich ständig erneuern", erklärt Beckmann. "Wenn nicht mehr gebaut wird, funktioniert das nicht."

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