Viele der rund 10.000 Einwohner haben in Augustdorf (Kreis Lippe) vom späten Nachmittag bis in den Abend zu wenig Wasser. Zwar ist grundsätzlich genug da, aber das Netz ist nicht für so einen großen Verbrauch ausgelegt.
Leitungen können Bevölkerung nicht mehr ausreichend versorgen
Dafür sehen die Verantwortlichen zwei Gründe. Armin Zimmermann, der technische Leiter des örtlichen Wasserversorgers sind als Ursache die Entwicklung der Gemeinde. Es gibt keinen Bevölkerungsschwund durch den demographischen Wandel: "Bei uns ist genau das Gegenteil der Fall, hier sind immer mehr Leute zugezogen." Die Leitungen könnten die Bevölkerung nicht mehr ausreichend versorgen.
Bürgermeister sieht Verantwortung beim Bürger
Bürgermeister Thomas Katzer von der SPD sieht dagegen vor allem einen anderen Grund für die Knappheit in Teilen der Gemeinde: "Nach meinen Recherchen haben wir den hohen Verbrauch bedingt durch die Rasenbewässerung und die Befüllung von Pools." Während normalerweise 120 Liter pro Kopf und Tag verbraucht würden, seien es jetzt 360, ärgert sich der Bürgermeister. Er fordert Solidarität.
"Pool gehört zum Sommer"
Tatsächlich stößt der Aufruf nicht bei allen Menschen auf Verständnis. Im Gespräch mit dem WDR erzählt eine Bürgerin, im Sommer gehöre ein Pool dazu und der Rasen müsse bewässert werden. Ein anderer Bewohner sagt, er müsse nicht sparen, weil er ja ohnehin kein Wasser habe.
Eine technische Lösung sieht Zimmermann für das Problem vorerst nicht. Fachfirmen und Material seien nicht zu bekommen. Das System soll frühestens in drei Jahren modernisiert sein.
Über das Thema hat die Lokalzeit OWL am 27.06.2022 berichtet.
