Eliza Venhold ist Pflegeassistentin im Elisabeth-Stift der Caritas in Wettringen. Sie bringt gerade eine Bewohnerin, die kaum noch sehen kann, vom Speiseraum in ihr Zimmer und hilft ihr aus der Jacke. Seit August gilt auch für Eliza das neue Arbeitszeitmodell.
Eine Woche arbeiten, eine Woche frei
Pflegeassistentin Eliza Venhold
Für Vollzeitkräfte heißt das: Sieben Tage am Stück arbeiten und dann sieben Tage frei haben. Allerdings dauert Elisas Arbeitstag jetzt immer 12 Stunden inklusive 2 Stunden Pause. Sie findet das neue Arbeitszeitmodell gut.
Auch Bewohnerinnen wie Maria Flüthmann profitieren von den neuen Arbeitszeiten der Pflegekräfte: "Ich finde es toll, dass immer die gleichen da sind," sagt sie.
Arbeitgeber will Beruf attraktiver machen
Es sind neue Wege, die der Caritasverband Rheine mit diesem Arbeitszeitmodell beschreitet. In zwei Einrichtungen wird das Modell getestet, sagt Klaus Jäger, Abteilungsleiter für Gesundheit und Alter: "Wir erhoffen damit die Attraktivität der Pflegeberufe deutlich zu erhöhen auch Arbeitskräfte anzuziehen, die sich vorstellen können mit einem solchen Modell gut zu leben."
Auch die Dienstpläne lassen sich jetzt deutlich einfacher gestalten. Eine Fachkraft wird in der Woche immer für Verwaltungsaufgaben eingeteilt. Die springt dann ein, wenn wer ausfällt. So müssen andere nicht mehr aus ihrer Freizeit geholt werden. Die Mitarbeiterinnen können langfristiger planen, weil sie wissen wann sie sicher frei haben.
Skepsis im Vorfeld
Steffi Busch ist Pflegefachkraft im Caritas-Elisabethstift in Wettringen
Steffi Busch ist seit 23 Jahren Pflegefachkraft. Wie wurde wie alle Kolleginnen und Kollegen vor Einführung des neuen Arbeitszeitmodells um ihrer Meinung gebeten. Sie war zunächst sehr skeptisch, wegen der langen Arbeitstag: "Nachdem es jetzt eine Weile gelauften ist, muss ich sagen, ich finde es sehr gut, ich habe viel mehr Freizeit."
Pilotprojekt bis Jahresende
In der langen Mittagspause fährt sie nach Hause und trinkt einen Kaffee und geht mit dem Hund. Das neue Arbeitszeitmodell im Elsabethstift in Wettringen läuft erst mal bis zum Jahresende. Dann wird es ausgewertet und entschieden, ob es auch dauerhaft bleibt.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- Caritasverband Rheine
- Caritas-Elisabethstift Wettringen
Über das Thema berichten wir auch in der WDR Lokalzeit Münsterland im WDR Fernsehen.