Revolution Train: Drogenprävention im Kreis Warendorf
Lokalzeit Münsterland. 19.06.2024. 03:13 Min.. Verfügbar bis 19.06.2026. WDR. Von Markus Wollnik.
Anti-Drogen-Zug "Revolution Train" hält in Ennigerloh
Stand: 19.06.2024, 18:47 Uhr
In Ennigerloh im Kreis Warendorf steht diese Woche der sogenannte "Revolution Train". In dem Anti-Drogen-Zug können Jugendliche die Auswirkungen von Drogenkonsum sehen.
Von Ann-Kristin Voßkühler
Das Licht im Inneren der Waggons ist schummerig, der Fußboden kaum zu erkennen. Unsicher setzen die Schülerinnen und Schüler einen Fuß vor den anderen. Die 9. Klasse der Gesamtschule in Warendorf schaut sich heute den Revolution Train an. "Ich bin schon ganz gespannt, was jetzt auf mich zukommt", sagt eine Schülerin.
Der Anti-Drogen-Zug "Revolution Train" kommt aus Tschechien und wurde zu einer Drogen-Ausstellung umgebaut.
Konkrete Beispiele sollen junge Menschen zum Nachdenken anregen
Die Schülerinnen und Schüler erkunden den umgebauten Zug
Die Schülerinnen und Schüler laufen durch insgesamt sechs Zugwaggons. In jedem Waggon werden unterschiedliche Drogen-Szenarien gezeigt. Zum Beispiel wie es ist, unter Drogenkonsum Auto zu fahren, wie drogensüchtige Menschen leben oder wie viel Geld sie für die Drogen ausgeben.
Erfinder erzählt persönliche Geschichte
Anhand eines Kurzfilms wird die Geschichte von Marcel erzählt, der in eine Drogensucht rutscht und nicht mehr heraus kommt. Der Protagonist im Film stirbt schließlich an einer Überdosis.
Erfinder Pavel Tuma steht vor dem Zug
"So wie mein Freund vor 20 Jahren", sagt der Erfinder Pavel Tuma. Durch diese Schicksal kam der Tscheche auf die Idee. Für ihn war klar, dass die Ausstellung so lebhaft wie möglich gestaltet werden muss. "Junge Menschen langweilen sich, wenn jemand einen Vortrag hält. In dieser Ausstellung werden sie eingebunden und können alles hautnah miterleben", so Tuma.
Noch bis Samstag in Ennigerloh
2.000 Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Warendorf schauen sich bis Samstag die Ausstellung an. Dann geht es für den 165 Meter langen Eisenbahnzug nach Schleswig-Holstein, von da wieder zurück in die Heimat nach Prag.
Kreis Warendorf finanziert Anti-Drogen-Zug
Für die insgesamt 6 Tage kostet der Revolution Train 60.000 Euro. Das finanziert der Kreis Warendorf mit Spenden von verschiedenen Unternehmen, wie der DAK-Krankenkasse und der Sparkasse Münsterland Ost.
Eine Innenwand des Zuges sieht aus wie der menschliche Körper von innen
"Es ist wichtig, dass sich Jugendliche frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen", heißt es vom Kreis. Die Resonanz ist groß: 21 von 25 Schulen im Kreis Warendorf besuchen die Ausstellung in Ennigerloh. Vielleicht ein Zeichen, dass der Anti-Drogen-Zug bald auch in anderen Kreisen im Münsterland eine Station einlegen könnte.
Unsere Quellen:
- Kreis Warendorf
- NRW-Schulministerin Dorothee Feller
- Pavel Tuma, Erfinder des "Revolution Train"
Über dieses Thema berichten wir am 19.06.2024 auch im Hörfunk auf WDR2 und in der Lokalzeit Münsterland im Fernsehen.