Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.
Studie: Schutz bei Omikron sinkt einige Monate nach Biontech-Booster
Der nach einer Auffrischimpfung mit dem Biontech-Pfizer-Vakzin zunächst hohe Schutz gegen Klinikeinweisungen und Besuche in der Notaufnahme bei Omikron verringert sich nach neuen Studiendaten bereits nach einigen Monaten. Für die von Pfizer finanzierte Studie des Gesundheitskonsortiums Kaiser Permanente wurden zwischen Dezember 2021 bis Februar 2022 11.123 Einweisungen und Notaufnahmen-Besuche analysiert.
Nach drei Dosen betrug die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech-Pfizer gegen Krankenhauseinweisungen wegen Omikron demnach 85 Prozent bei weniger als drei Monaten. Sie fiel aber auf 55 Prozent nach drei Monaten oder länger. In Bezug auf die Einweisung in die Notaufnahme lag die Wirksamkeit von drei Dosen bei weniger als drei Monaten gegen Omikron bei 77 Prozent, fiel aber nach drei Monaten oder länger auf 53 Prozent. Die Wirkung war im Schnitt nach drei Dosen wesentlich höher als nach zwei Dosen. In Deutschland empfiehlt die Stiko einen zweiten Booster derzeit für Menschen ab 70 und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.
20.25 Uhr: Ärzte wollen Impfangebote in Apotheken beenden
Die Bundesärztekammer drängt darauf, dass das Impfen allein eine ärztliche Aufgabe bleibt. Sie wandte sich heute in Berlin gegen Pläne der Ampelkoalition, das Impfrecht über die gegenwärtigen Modellprojekte hinaus auch auf andere Berufe des Gesundheitswesens zu übertragen, etwa die Apotheken.
Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt begründete das mit der Patientensicherheit. "Es geht nicht um den Stich allein. Vielmehr gehören zu den ärztlichen Impfleistungen unter anderem die Impfanamnese, der Ausschluss akuter Erkrankungen und die Aufklärung zur Impfung", sagte er.
19.17 Uhr: Lockdown in Shanghai: "Wollen das einfach nur noch überleben"
Leere Straßen, eingesperrte Menschen, schlechte Versorgung: Die Metropole Shanghai ist seit Wochen abgeriegelt - Folge der extrem strengen No-Covid-Politik der chinesischen Staatsführung. Was das für die Menschen bedeutet, ist Thema einer lesenswerten Reportage bei den Kollegen von tagesschau.de.
15.25 Uhr: Bayerns Gesundheitsminister: Stiko soll zweiten Booster für alle prüfen
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat die Ständige Impfkommission (Stiko) dazu aufgefordert, mit Blick auf den Herbst eine zweite Auffrischungsimpfung für alle zu prüfen. Bayern bereite sich jetzt auch darauf vor, diese dann anzubieten. Zudem würden die Impfzentren in seinem Bundesland trotz der derzeit geringen Nachfrage auf jeden Fall bis zum Jahresende bestehen bleiben.
Bisher empfiehlt die Stiko die erneute Auffrischimpfung nur für Menschen ab 70 und andere vulnerable Gruppen.
14.59 Uhr: Mario Vargas Llosa nach Infektion auf dem Weg der Besserung
Der spanisch-peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa hat eine Corona-Infektion überstanden. Der 86-jährige habe das Krankenhaus in Madrid verlassen und werde nun zu Hause weiter behandelt, teilten seine Kinder bei Twitter mit.
Der weltberühmte Schriftsteller war in der vergangenen Woche wegen "vom Coronavirus verursachten Komplikationen" ins Krankenhaus eingeliefert worden. Seine drei Kinder Álvaro, Montana und Gonzalo dankten nun "der Wissenschaft, die Leben rettet, und dem medizinischen Personal", das sich für die Genesung ihres Vaters eingesetzt habe.
14.30 Uhr: Mehr gefälschte Waren im Netz angeboten
Die Pandemie hat das Geschäft mit gefälschten Medizinprodukten befeuert. Produkte wie Testkits und medizinische Masken seien in den vergangenen zwei Jahren zunehmend über das Netz, soziale Medien und Instant-Messaging-Dienste beworben und vertrieben worden, sagte Christine Lacroix von der Aktion "Plagiarius". Typische Warnsignale bei Online-Shops seien etwa ein fehlendes Impressum oder erfundene Adressen oder geklaute Handelsregisternummern, Zwang zur Vorkasse oder Gütesiegel-Logos, hinter denen sich kein externer Link zum Aussteller des Siegels verbirgt.
14.18 Uhr: Ex-AfD-Politiker wegen gefälschtem Impfpass vor Gericht
In Gütersloh muss sich ab heute ein ehemaliger AfD-Politiker vor dem Amtsgericht verantworten: Axel Nußbaum soll im November einen falschen Impfausweis vorgelegt haben, um an einer Sitzung im Gütersloher Kreistag teilzunehmen. Nußbaum hatte nach den Vorwürfen sämtliche Ämter niedergelegt und die AfD verlassen. Er war unter anderem Sprecher des Partei-Kreisverbands und hatte für die Fraktion im Düsseldorfer Landtag gearbeitet.
Die Staatsanwaltschaft ermittelte auch, weil Nußbaum im Verdacht stand, mit gefälschten Impfpässen zu handeln. Bei einer Razzia wurden allerdings keine Beweise gefunden. Bei einer Verurteilung drohen ihm eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe.
14 Uhr: NRW-SPD fordert Rückkehr der Testpflicht in Schulen
Die SPD hat das Aus für die Testpflicht zum Schulbeginn in NRW als falsch kritisiert. "Schulstart mit Test-Stopp ist fahrlässig und falsch – gerade angesichts der bevorstehenden Abschlussprüfungen", sagte der schulpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Jochen Ott. Die Testungen für die Schülerschaft seien auch nach dem neuen Bundesinfektionsschutzgesetz möglich. Dass die Landesregierung dennoch darauf verzichte, sei vor allem mit Blick auf die morgen startenden Abiturprüfungen und die anstehenden Abschlussprüfungen in der Jahrgangsstufe 10 unverantwortlich.
Andere Bundesländer sorgen dem Vize-Fraktionschef zufolge für mehr Schutz. So werde etwa in Niedersachsen und Berlin nach den Osterferien noch weiter getestet. In NRW wälze die Regierung die Verantwortung "wieder einmal auf die am Schulleben Beteiligten ab".
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) verteidigte die Entscheidung: Kinder und Jugendliche, wie auch die Lehrkräfte müssten an den Lockerungen teilhaben, sagte sie der "Rheinischen Post". Jeder, der wolle, könne sich weiterhin freiwillig testen.
12.31 Uhr: Einreiseverordnung mit Quarantänepflichten soll verlängert werden
Das Bundesgesundheitsministerium will die Corona-Einreiseverordnung um einen Monat bis Ende Mai verlängern. Dies sei das Ziel, um das Einschleppen des Virus aus dem Ausland unter Kontrolle zu halten, sagt ein Sprecher in Berlin. Die Details würden derzeit noch abgestimmt. Die Verordnung regelt unter anderem Quarantänepflichten bei der Einreise aus bestimmten Ländern.
11.50 Uhr: Kliniken fordern Aussetzung der Impfpflicht für Personal
Nach dem Scheitern einer allgemeinen Impfpflicht gegen das Coronavirus fordern die Kliniken eine sofortige Aussetzung der bestehenden Impfpflicht für ihr Personal. Den Beschäftigten sei es nicht vermittelbar, warum sie zur Impfung verpflichtet und ansonsten mit Tätigkeitsverboten belegt würden, während von ihnen betreute Patienten davon nicht erfasst würden, heißt es in einer Stellungnahme der Deutschen Krankenhausgesellschaft für eine Anhörung im Bundestag.
Die Kliniken hätten trotz Pflegepersonalmangels die Einführung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht stets unterstützt - dies aber unter der Maßgabe, dass darauf zwingend die allgemeine Impfpflicht folge. Ein fraktionsübergreifender Entwurf für eine allgemeine Impfpflicht war Anfang April im Bundestag klar gescheitert. Bereits seit Mitte März greift eine Impfpflicht für Beschäftigte in Einrichtungen für besonders zu schützende Gruppen wie Kliniken und Pflegeheime.
9.55 Uhr: Rückschlag für Valneva-Totimpfstoff
Der französisch-österreichische Biotechkonzern Valneva kommt im Zulassungsverfahren für seinen Covid-19-Impfstoff nicht so schnell voran wie gedacht. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) habe weitere Informationen über den Impfstoff angefordert, teilte das Unternehmen heute mit.
Bislang hoffte der Konzern noch im April die Genehmigung für seinen so genannten Totimpfstoff zu erhalten. "Wir sind enttäuscht, dass die EMA unsere Einreichungen bisher nicht als ausreichend angesehen hat", sagte Valneva-Chef Thomas Lingelbach. "Wir bleiben voll und ganz der Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden im Hinblick auf eine Produktzulassung verpflichtet."
Anfang des Monats hatte bereits Großbritannien den Covid-19-Impfstoff von Valneva zugelassen. Es war damit das erste europäische Land, das grünes Licht für den Totimpfstoff gegeben hat.
8.50 Uhr: Inzidenz wieder unter 800
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 790,8 an. Am Vortag hatte der Wert bei 807,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 808,8. In NRW liegt die Sieben-Tage-Inzidenz heute bei 764,1.
06.42 Uhr: Schulstart nach den Osterferien - ohne Tests und Masken
Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wird es ein Schulstart ohne Tests und Maskenpflicht. Dass die Testpflicht für die 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler wegfällt, hatte die Landesregierung im März entschieden. Das Schulministerium verweist darauf, dass es außerhalb der Schulen eine gut ausgebaute Testinfrastruktur gebe. Die Maskenpflicht gilt bereits seit Anfang April nicht mehr.
Der Vize-Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung NRW, Ralf Niebisch, hält den Verzicht auf jegliche organisierte Schutzmaßnahmen für falsch. Der "Rheinischen Post" sagte er, die Pandemie sei nicht vorbei und gerade für die ersten Schultage nach den Ferien wären tägliche Tests für alle Schüler sinnvoll gewesen. Er rechnet mit hohem Unterrichtsausfall nach Ostern. Andreas Bartsch, Präsident des NRW-Landesverbandes, forderte, die Maskenpflicht wieder einzuführen.
06.31 Uhr: Shanghai meldet 51 weitere Corona-Tote
Die chinesische Finanzmetropole Shanghai verzeichnet Regierungsangaben zufolge binnen 24 Stunden 51 neue Corona-Todesfälle gegenüber 39 am Vortag. Die Zahl der bestätigten symptomatischen Infektionen steigt auf 2472, tags zuvor waren es 1401. Chinas größte Stadt meldet 16.983 neue asymptomatische Coronavirus-Fälle (Vortag: 19.657). Shanghai kämpft derzeit mit dem größten Virus-Ausbruch, den China seit Beginn der Pandemie verzeichnet hat. Die Stadt befindet sich seit mehr als drei Wochen im Lockdown.
06.20 Uhr: Düsseldorfs OB Keller positiv auf Corona getestet
Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Keller mache täglich einen Selbsttest, am Sonntag sei er positiv gewesen, teilte die Pressestelle der Stadt mit. Ein anschließender PCR-Test habe das Ergebnis bestätigt. Der Oberbürgermeister sei weitgehend symptomfrei und werde seine Amtsgeschäfte während seiner Isolationszeit nun von zu Hause aus fortführen.
Noch am Donnerstagabend hatte Keller in Den Haag bei einem Empfang in der deutschen Botschaft den britischen Prinz Harry getroffen. In Den Haag fanden die Invictus Games statt, Harry ist Begründer dieses Sportwettbewerbs. Keller war dort, weil die Wettkämpfe für im Einsatz verletzte Soldatinnen und Soldaten 2023 in Düsseldorf stattfinden werden.