Ticker vom Mittwoch (12.05.2021) zum Nachlesen

Stand: 12.05.2021, 20:19 Uhr

  • Nach Kurzurlaub in Niederlanden jetzt Quarantänepflicht
  • NRW erlaubt Außengastronomie bei Inzidenz unter 100
  • Über ein Drittel mindestens einmal gegen Corona geimpft
  • Allgemeinmediziner: "Wir haben Astra im Überfluss"
  • Weiter sinkende Corona-Zahlen
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker
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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die Entwicklungen auf dem Laufenden.

Nach Kurztrip in Niederlande jetzt Quarantänepflicht

Am langen Himmelfahrts-Wochenende oder über Pfingsten ein Kurztrip in die Niederlande? Das sollte jeder besser bleiben lassen - weil das Nachbarland in Sachen Corona ein Hochinzidenzgebiet ist. Mal abgesehen von dem Risiko, dass Reisende das Virus als ungewünschtes Souvenir mit nach Hause bringen könnten: In den Niederlanden gibt es keine Privilegien für geimpfte Touristen. Und wer sich länger als 48 Stunden im Nachbarland aufgehalten hat, muss nach seiner Rückkehr fünf Tage in Corona-Quarantäne. Das sieht eine neue Einreiseverordnung des Bundes vor, die ab Donnerstag (Christi Himmelfahrt) gilt.

Die bisherige nordrhein-westfälische Regelung, dass Touristen sich unmittelbar nach ihrer Rückkehr aus einem Hochinzidenzgebiet "frei testen" können, hat keinen Bestand mehr, das bestätigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Erst am fünften Tag in Quarantäne haben Betroffene die Möglichkeit, sich "frei testen" zu lassen.

20.01 Uhr: Impfungen in Prio-Gruppe 3: Ministerium präsentiert Muster-Arbeitgeberbescheinigung

Bei der Corona-Impfkampagne in NRW soll noch im Mai die Priorisierungsgruppe 3 umfassend mit einbezogen werden. Die Landesregierung hat nun eine Musterbescheinigung veröffentlicht, die Arbeitgeber und Einrichtungen denjenigen Personen ausstellen können, die zur Priorität 3 gehören und sich in einer Praxis der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte impfen lassen wollen.

Die Priorität 3 umfasst beispielsweise Mitglieder von Verfassungsorganen und Tätige in besonders relevanter Position in den Verfassungsorganen, Verwaltungen sowie Einrichtungen und Unternehmen der kritischen Infrastruktur (zum Beispiel Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Apothekenwesen, Medien, Bestattungswesen, Ernährungswirtschaft, Wasser- und Energieversorgung, Abwasserentsorgung und Abfallwirtschaft). Die Musterbescheinigung ist im Internet abrufbar.

19.53 Uhr: Brüssel fordert striktere Einreisesperre für Indien

Wegen der dramatischen Corona-Lage in Indien fordert die EU-Kommission noch striktere Beschränkungen für Reisende aus dem südasiatischen Land. Die Brüsseler Behörde appellierte an alle 27 Mitgliedsstaaten, mit koordiniertem Handeln die Ausbreitung der in Indien entdeckten Virusvariante B.1.617.2 zu bremsen. Nur noch Menschen mit zwingendem Reisegrund solle die Einreise erlaubt werden. Dazu gehören wichtige Familienangelegenheiten sowie humanitäre Gründe. EU-Bürger und hier ansässige Menschen sowie deren Familie dürften weiter nach Europa einreisen. Allerdings sollten für sie zusätzliche Gesundheitsvorkehrungen gelten, darunter Test- und Quarantänepflichten unabhängig davon, ob die Menschen geimpft sind.

18.13 Uhr: Eurostat: Immer noch mehr Todesfälle in der EU als vor der Pandemie

In der dritten Corona-Welle zu Jahresbeginn hat es in der Europäischen Union weiter mehr Todesfälle gegeben als in normalen Jahren. Die sogenannte Übersterblichkeit lag im Januar 2021 bei 16 Prozent, im Februar bei 5 Prozent und im März bei 9 Prozent, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Verglichen wurde mit der durchschnittlichen Zahl von Todesfällen in den Jahren 2016 bis 2019. Die Zahlen geben keine Auskunft über die Todesursache, aber sie geben laut Eurostat Einblick, wie viele Menschen während einer Krise mehr gestorben sind.

18.05 Uhr: San Marino bietet Sputnik-Impfung für Touristen an

Der Ministaat San Marino bietet Touristen künftig eine Corona-Impfung mit dem russischen Mittel Sputnik V an. Die Pläne für den Impftourismus bestätigte das Außenministerium der kleinen Republik. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, soll die Buchung eines Hotels plus Immunisierung vom kommenden Montag an möglich sein. Der Preis für die erforderlichen zwei Dosen des Impfstoffs liege bei 50 Euro, schrieb die Zeitung "Corriere della Sera" aus Mailand. Nach Angaben einer Sprecherin des Außenministeriums sollen die Details zu dem Angebot in Kürze publiziert werden.

18.03 Uhr: Maas zuversichtlich für Italien-Urlaub im Sommer

Bundesaußenminister Heiko Maas ist zuversichtlich, dass auch nicht gegen Corona geimpfte deutsche Touristen im Sommer in Italien Urlaub machen können. Er glaube, dass man dafür über entsprechende Konzepte die Voraussetzungen schaffen könne, sagte der SPD-Politiker nach einem Gespräch mit dem italienischen Außenminister Luigi Di Maio in Rom. "Daran hat Italien natürlich als eines der beliebtesten deutschen Reiseziele ein hohes Interesse", fügte er hinzu. Ganz Italien ist derzeit von der Bundesregierung noch wie der größte Teil Europas als Corona-Risikogebiet eingestuft.

17.32 Uhr: NRW erlaubt Öffnung der Außengastronomie bei stabiler Inzidenz unter 100

In Nordrhein-Westfalen sollen eingeschränkte Öffnungen der Außengastronomie wieder erlaubt werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an fünf Werktagen unter 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner liegt. Voraussetzungen seien eine verminderte Gästezahl und ein negativer Corona-Test der Besucher, sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP). Innenbereiche dürften entsprechend ab einer Inzidenz unter 50 wieder geöffnet werden. Die Regelung greife ab dem 15. Mai.

Die Lockerungen gelten für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete in Städten und Kommunen, deren Sieben-Tage-Inzidenz stabil - also mindestens fünf Werktage - unter 100 liegt:

  • Ab 15. Mai kann die Außengastronomie öffnen (bei verminderter Gästezahl und einem negativen Corona-Test der Besucher)
  • Hotels können in NRW für private Gäste unter Auflagen wieder öffnen. Sie dürfen bis zu 60 Prozent ihrer Kapazitäten ausschöpfen
  • Beim Einkaufen entfallen Terminvergabe und die Erfassung von Kontaktdaten, Tests oder Impfnachweis bleiben aber erforderlich
  • Kulturelle Freiluft-Veranstaltungen mit bis zu 500 Gästen sind wieder möglich

Bei einer Inzidenzzahl von 50 - mit negativem Testergebnis

  • Öffnung der Innengastronomie und von Kantinen
  • Messen, Tagungen und Kongresse können wieder stattfinden
  • Theater und Kultureinrichtungen dürfen wieder öffnen

In NRW waren am Mittwoch 15 von 53 Kommunen unter der 100er-Marke und einige weitere knapp darüber. Am besten sah die Lage in Münster mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 51,7 aus. Viele Kommunen sind mittlerweile wieder unter die sehr kritische Schwelle von 200 bei der Corona-Inzidenz gefallen. Darüber lagen am Mittwoch nur noch Leverkusen (220,5) und Hagen (209,3).

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) kündigte an, dass alle, die sich länger als 48 Stunden in den Niederlanden aufgehalten hätten und nun nach Deutschland zurückkehrten, fünf Tage in Quarantäne müssten - und sich erst danach freitesten lassen könnten. Hintergrund sei eine neue Einreiseverordnung des Bundes. Die Niederlande gelten aktuell als Hochinzidenzgebiet.

17.03 Uhr: Über ein Drittel mindestens einmal gegen Corona geimpft

Mehr als jeder Dritte in Deutschland ist mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Wie aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch hervorgeht (Stand: 16.15 Uhr), haben 34,3 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. So verabreichten alle Stellen laut RKI bislang insgesamt etwa 36,8 Millionen Impfungen. Davon seien knapp 29 Millionen bei Erstimpfungen und weitere etwa 8,3 Millionen bei Zweitimpfungen verabreicht worden. Demnach stieg die Quote der vollständig Geimpften auf 10 Prozent. Am Dienstag wurden den Angaben zufolge 1.047.865 Impfspritzen gesetzt. An bereits zwei anderen Tagen in den vergangenen Wochen hatte die Zahl der beim RKI gemeldeten verabreichten Impfdosen binnen eines Tages bei mehr als einer Million gelegen.

16.24 Uhr: Arbeitslosigkeit unter Migranten 2020 überdurchschnittlich gestiegen

Die Arbeitslosigkeit unter Migrantinnen und Migranten ist im vergangenen Jahr überdurchschnittlich gestiegen. Gleichzeitig blieb die Beschäftigungsquote in der Bevölkerungsgruppe während der Corona-Pandemie stabil, wie aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervorgeht. Demnach stieg die Arbeitslosenquote unter anderem deshalb, weil Integrations- und Sprachkurse coronabedingt abgebrochen wurden und sich die Teilnehmenden arbeitslos meldeten.

Die Beschäftigung veränderte sich hingegen kaum: Verloren im ersten Lockdown noch viele Migranten ihren Job, erholte sich die Lage im Jahresverlauf und erreichte das Vorjahresniveau. Migranten und Geflüchtete sind der Studie zufolge jedoch wesentlich öfter von Kurzarbeit betroffen als Menschen ohne Migrationshintergrund.

16.01 Uhr: EMA zuversichtlich: Impfstoffe schützen vor indischer Virus-Variante

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) ist zuversichtlich, dass die bisher zugelassenen Impfstoffe auch vor der neuen indischen Virus-Variante schützen. Die bisher vorliegenden Daten seien "beruhigend" und deuteten auf einen "ausreichenden Schutz" hin, sagte der Direktor für Impfstrategie bei der EMA, Marco Cavaleri, am Mittwoch in Amsterdam. Die EMA-Experten würden weiterhin die Entwicklung sehr genau verfolgen und prüfen. Bisher sind in der EU vier Corona-Impfstoffe zugelassen. Vier weitere werden zurzeit nach dem beschleunigten Rolling-Review-Verfahren geprüft. Die EMA erwartet vor allem in Bezug auf den deutschen Impfstoff Curevac und das amerikanische Novavax eine schnelle Entscheidung.

15.42 Uhr: Reisen soll im Sommer wieder einfacher werden

Im Zuge rückläufiger Corona-Zahlen erleichtert die Bundesregierung das Reisen in Europa. Das Kabinett billigte die neue Einreiseverordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die vor allem Hürden für den Urlaub von Familien abbaut. Eltern müssen demnach geimpft sein, Kinder hingegen nicht. Zusätzlich erleichtert werden soll das Reisen durch den neuen digitalen Impfpass der Europäischen Union, der in einigen Wochen kommen soll. Geimpfte und Genesene brauchen mit der neuen Verordnung bei Einreisen keinen Test mehr und müssen auch nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt aber nicht bei der Ankunft aus einem Virusvariantengebiet. Laut der Vorlage soll die Neuregelung bereits am Donnerstag in Kraft treten. Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, können sich der neuen Verordnung zufolge freitesten, wenn sie aus einem Risikogebiet einreisen.

15.24 Uhr: Keine Entschädigung für Einzelhändler wegen Corona-Lockdowns

Das Land Nordrhein-Westfalen muss Einzelhändlern die Umsatzausfälle nicht erstatten, die diesen während des Corona-Lockdowns im Vorjahr entstanden sind. Das hat das Landgericht Düsseldorf entschieden und die Klagen der Betreiber eines Sportladens aus Eschweiler und eines Modegeschäfts aus Bergisch Gladbach abgewiesen (Az.: u.a. 2b O 110/20). Dafür fehle die Rechtsgrundlage, so die Richter. Nach dem Infektionsschutzgesetz werden nur Menschen entschädigt, denen als Erkrankte oder Kontaktpersonen das Arbeiten untersagt wurde.

Der Betreiber des Sportladens hatte die Erstattung von Umsatzeinbußen in Höhe von 40.000 und das Modegeschäft in Höhe von über 200.000 Euro gefordert. Gegen die Urteile kann beim Oberlandesgericht Berufung eingelegt werden.

13.34 Uhr: Deutschlands größtes Electronic-Music-Festival Parookaville abgesagt

In diesem Jahr wird es kein Parookaville-Festival geben. Wegen der andauernden Pandemie sagten die Veranstalter das Electro-Festival in Weeze heute ab. Bis zuletzt seien alle Optionen einschließlich einer Verlegung in den Spätsommer intensiv geprüft worden, doch nun stehe fest: Die Tore müssen in 2021 erneut geschlossen bleiben.

"Die andauernde Pandemie macht es uns unmöglich, ein Festival mit 210.000 Besucher*innen an drei Tagen sicher durchzuführen", heißt es in einem Statement. Der neue Termin für die sechste Edition ist der 22. bis 24. Juli 2022. "Parookaville, wie unsere Bürgerinnen und Bürger es lieben, ist ein langes Wochenende voller Unbeschwertheit, Freundschaften und wilder Party. Doch so sehr wir uns das alle wünschen, ist es in diesem Jahr leider einfach noch nicht wieder möglich", sagte Geschäftsführer Bernd Dicks.

Alle Ticketkäufer erhalten – wie bereits im vergangenen Jahr – die Möglichkeit, zwischen kostenloser Umbuchung ohne Preiserhöhung und Ticketrückgabe zu wählen.

2020 hatte das Parookaville-Festival nicht in der üblichen Form stattgefunden. Statt hundertausende Besucher durften nur wenige hundert Gäste vor Ort sein. Für alle anderen gab es einen Stream.

13.23 Uhr: Bundesgerichtshof bestätigt Haftstrafe wegen Betrugs mit Corona-Soforthilfen

Eine fast vierjährige Haftstrafe gegen einen Mann wegen siebenfachen Subventionsbetrugs mit Corona-Soforthilfen und Datenfälschung ist rechtskräftig. Die Überprüfung des Urteils des Landgerichts im niedersächsischen Stade habe keine Rechtsfehler ergeben, teilte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe mit. Das Landgericht hatte den Mann im Dezember zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt. Der einschlägig vorbestrafte Angeklagte hatte nach Ansicht des Gerichts im Frühjahr 2020 unberechtigt in vier Bundesländern Corona-Soforthilfen für nicht existierendes Kleingewerbe beantragt. Auf diese Weise erlangte er insgesamt 50.000 Euro. In drei Fällen benutzte er für die Beantragung fremde Daten. Der BGH verwarf die Revision des Angeklagten.

12.24 Uhr: Klassenarbeiten trotz Distanzunterrichts in der Schule möglich

Hefte raus - Klassenarbeit: Schulen dürfen auch in Zeiten des Distanzunterrichts Klassenarbeiten und Klausuren im Schulgebäude schreiben lassen. Das stellte das nordrhein-westfälische Schulministerium in einer am Dienstagabend veröffentlichten Mail an die Schulen klar. Dies sei möglich, sofern schriftliche Arbeiten in Präsenz aufgrund der Prüfungsordnungen oder zur Feststellung des Leistungsstandes der Schüler zwingend erforderlich seien. Davon sei in der gymnasialen Oberstufe in der Regel auszugehen, erläuterte das Ministerium.

In der Sekundarstufe I gebe es zwar auch andere Möglichkeiten einer rechtskonformen Leistungsbewertung, jedoch könne eine Klassenarbeit in der gewohnten Form als Motivation für die Schüler sinnvoll sein.

12.03 Uhr: Karliczek und Wieler warnen vor Long-Covid

Laut RKI-Präsident Lothar Wieler leidet etwa jeder 10., der eine Corona-Infektion durchlitt, an Long-Covid. Das sei nicht zu vernachlässigen, denn es gehe um weit mehr als 300.000 Menschen, die monatelang mit der Krankheit kämpften, sagte er.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) riet deshalb unbedingt zu den Impfungen. Wenn es bald möglich sei, Kinder zu impfen, dann sollten die Eltern "bitte Gebrauch davon machen" und ihre Kinder impfen lassen. "Auch Kinder können Long-Covid bekommen."

11.45 Uhr: Bayern gibt alle Corona-Impfstoffe in Arztpraxen frei

Bayern will ab kommendem Montag die Priorisierungen für alle Corona-Impfstoffe bei Hausärzten aufheben. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach Angaben von Teilnehmern in einer Rede bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in München an. In den Impfzentren soll es demnach aber bei dem bisherigen Verfahren mit Priorisierungen bleiben.

11.35 Uhr: Spahn: Geht in die richtige Richtung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich auf der Pressekonferenz mit RKI-Präsident Lothar Wieler mit Blick auf die Coronazahlen optimistisch geäußert: "Alles geht in die richtige Richtung. Aber wir müssen sehr aufpassen, dass die Zuversicht nicht zu Übermut wird." Wieler sagte, die Inzidenz der Neuinfektionen sinke derzeit in allen Bundesländern und allen Altersgruppen.

Wieler betonte einmal mehr, wie wichtig das Fortschreiten der Impfkampagne sei: "Wir haben viele Werkzeuge, das mächtigste ist die Impfung. Von den Über-80-Jährigen sind 70 Prozent geimpft. Von den Unter-59-Jährigen sind nur rund 5 Prozent vollständig geimpft", sagte Wieler. Daher habe man noch einen lange Weg vor sich. "Lassen Sie uns diesen Weg konsequent weiter gehen", forderte er.

11.22 Uhr: Heil bringt Ausnahmeregelungen für Künstler auf den Weg

Die Bundesregierung will mit einer weiteren Ausnahmeregelung selbstständigen Kulturschaffenden durch die Corona-Pandemie helfen. Das Kabinett billigte einen Gesetzesvorschlag von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), wonach Künstler übergangsweise deutlich mehr Geld als sonst mit nicht-künstlerischer Tätigkeit verdienen dürfen, ohne ihren Versicherungsschutz in der Künstlersozialkasse (KSK) zu verlieren. Die Verdienstgrenze für selbstständige, nicht künstlerische Arbeit, die normalerweise wie für Minijobs bei 450 Euro liegt, wird bis Ende 2021 auf 1.300 Euro pro Monat angehoben.

11:03 Uhr: Nauru vermeldet "Impf-Weltrekord"

Die kleine Pazifik-Insel Nauru hat nach eigenen Angaben als erstes Land der Welt allen Erwachsenen eine Impfdosis gegen das Coronavirus verabreicht. "Die Corona-Taskforce freut sich über diesen Weltrekord und dankt allen Einwohnern für ihren Beitrag, Nauru frei von Corona zu halten", erklärte die Regierung.

Im Laufe eines Monats erhielten den Angaben zufolge 7.392 Menschen eine erste Astrazeneca-Impfung. Das entspricht sogar 108 Prozent der eigenen Staatsbürger - auch Ausländer vor Ort wurden mitgeimpft. Mitte Juli sollen alle Bewohner ihre zweite Impfdosis erhalten. Nauru gehört zu den wenigen Ländern der Welt, in denen bisher keine Fälle des Coronavirus registriert wurden.

10.22 Uhr: Großunternehmen wollen neues Personal einstellen

Nicht nur die Privatleute sehnen das Ende der Pandemie herbei - auch die Firmen machen schon Pläne für die Zeit nach Corona: In deutschen Unternehmen werden einer Umfrage zufolge in diesem Jahr insgesamt eher Stellen geschaffen als gestrichen.

Demnach werden in 36 Prozent der Firmen neue Jobs entstehen, bei 29 Prozent nicht, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten vierteljährlichen Umfrage des Ifo-Instituts und des Dienstleisters Randstadt unter 1.000 Personalleitern hervorgeht. "Vor allem Großunternehmen mit über 500 Beschäftigten bauen Personal auf", hieß es.

10.00 Uhr: Modellkommunen Soest und Lippstadt öffnen Außengastronomie

Nach mehr als einem halben Jahr Corona-Zwangspause öffnen in Soest und Lippstadt unter Auflagen heute erste Cafés und Restaurants ihre Außenbereiche wieder. Damit startet in NRW ein weiteres Modellprojekt, mit dem in eng abgegrenzten Bereichen Öffnungsschritte erprobt werden sollen.

In Soest wollten zunächst rund 25 Restaurants und Cafés mit insgesamt rund 1.800 Sitzplätzen mitmachen, in Lippstadt sind es neun Gastronomiebetriebe mit rund 530 Plätzen an der frischen Luft. Die Besucher müssen sich vorher angemeldet und einen Tisch reserviert haben. Außerdem müssen sie ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen, das nicht älter als 24 Stunden ist - oder per Impfausweis nachweisen, dass sie vollständig geimpft sind.

9.46 Uhr: Karliczek will Schüler in Schulen und bei Hausärzten impfen

Die für Kinder über zwölf Jahren geplanten Corona-Impfungen könnten nach den Worten von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sowohl in Schulen als auch bei Hausärzten erfolgen. "Je nachdem, ob man eine große oder eine kleine Schule hat, gibt es ganz unterschiedliche Rahmenbedingungen", sagte Karliczek dem Sender RTL/ntv.

Für viele Eltern sei es wichtig, dabei zu sein, wenn ihre Kinder geimpft werden, sagte die Ministerin weiter. "Von daher ist es dann vielleicht sogar einfacher, das beim Hausarzt zu machen." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, dass bis zum Ende der Sommerferien den Zwölf- bis 18-Jährigen in Deutschland ein Impfangebot gemacht werde.

9.17 Uhr: Allgemeinmediziner: "Wir haben zurzeit Astrazeneca im Überfluss"

Viele Hausarztpraxen bleiben auf dem Impfstoff von Astrazeneca sitzen. "Wir haben eine gewisse Verweigerung in allen Altersgruppen. Wobei inzwischen auch bei den Über-60-Jährigen viele sagen: Astrazeneca nicht", sagte der Allgemeinmediziner Oliver Funken dem WDR. Meistens hätten ihnen aber die Jüngeren - also die Kinder - davon abgeraten.

Das sei ein Problem. Es müsse ja geimpft werden. "Wir haben zurzeit Astrazeneca im Überfluss", sagte Funken. Das Präparat wird in Deutschland für Menschen über 60 Jahre empfohlen. "Nur aus der Emotionalität" heraus "Rosinenpickerei" zu betreiben, sei schwierig, so der Arzt aus dem Rhein-Sieg-Kreis.

8.20 Uhr: Kutschaty fordert Öffnungsperspektiven

NRW-Oppositionsführer Thomas Kutschaty von der SPD hat bei WDR 2 von der schwarz-gelben Landesregierung Konzepte zur Öffnung gefordert. "Wenn die Inzidenz kontinuierlich unter 100 bleibt, gilt die Bundesnotbremse nicht mehr. Wir müssen der Gastro und dem Einzelhandel Perspektiven bieten." Mit Schutzkonzepten und einer Teststrategie könne man wieder mehr erlauben, sagte der Fraktionschef der SPD, der sich einen Seitenhieb auf die Regierung nicht verkneifen konnte: "CDU und FDP arbeiten momentan nicht harmonisch zusammen."

"Mit einem negativen Coronatest habe ich die Gewissheit, in den nächsten 12 bis 24 Stunden niemanden anstecken zu können. Warum soll ich dann nicht in einen Biergarten gehen können? Deswegen gilt: Testen, testen, testen", sagte er.

7.03 Uhr: Indische Mutante schon in 44 Ländern nachgewiesen

Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617 hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in mehr als 44 Länder ausgebreitet. Die erstmals im Oktober aufgetretene Mutante sei in "in allen sechs WHO-Regionen" nachgewiesen worden, teilte die UN-Organisation mit. Außerhalb Indiens wurden demnach in Großbritannien die meisten Infektionsfälle mit der Virus-Variante festgestellt. Die WHO hatte B.1.617 am Montag als "besorgniserregend" eingestuft, da die Variante möglicherweise ansteckender und auch unempfindlicher gegen Antikörper sei.

Unterdessen hat Indien die Schwelle von 250.000 Corona-Toten überschritten. Nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums wurde binnen 24 Stunden ein neuer Höchstwert von 4.205 Todesfällen registriert.

06.15 Uhr: NRW-Landesregierung will wohl Lockerungen bekannt geben

Die NRW-Landesregierung will heute offenbar weitere Lockerungsmaßnahmen bekannt geben. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will sich am Mittag dazu äußern, wie die Corona-Maßnahmen der nächsten Monate aussehen könnten. Wir zeigen die Pressekonferenz um 13.30 Uhr im Livestream - hier im Corona-Live-Ticker, in der App WDR aktuell, auf wdraktuell.de sowie auf der Facebook-Seite und dem Youtube-Kanal von WDR aktuell.

05.53 Uhr: Weiter sinkende Corona-Zahlen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 14.909 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 18.034 Neuansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag heute Morgen bundesweit bei 107,8 - gestern waren es noch 115,4. Für NRW meldet das RKI 3.107 neue Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt hier bei 116,2.

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