Rund 50 Personen stehen am Montag nach den Osterferien vor dem großen Testzelt auf dem Campus Nord der Technischen Universität Dortmund. Um kurz nach zehn öffnet das Testzentrum seine Türen. Die Mitarbeiter und Studierenden erhalten hier einen Corona-Test - ihre Eintrittskarte in Labore und Büros.
Testzentrum auf dem Campus
In dem Zelt gibt es zwei Teststraßen mit jeweils zehn Kabinen. Hier bekommen die Wartenden einen PCR-Test. Um den Aufwand gering zu halten, machen sie ihn selbst, schieben nacheinander zwei Wattestäbchen in den Mund und dann in beide Nasenlöcher.
Zehn der Tests werden dann im Labor gemeinsam ausgewertet, um die Kosten gering zu halten. Ist so ein Testpaket positiv, wird von jedem Betroffenen der zweite Test einzeln ausgewertet, um abzuklären, wer wirklich Corona-positiv ist. Dieses Testvorgehen hat die TU Dortmund noch durch Schnelltests ergänzt, die die Studierenden zu Hause durchführen, unter Videoanleitung.
Nachteile für Studierende verhindern
Rektor Manfred Bayer will den Studierenden so wieder mehr Präsenz ermöglichen als in den vergangenen Semestern und verhindern, dass sie weitere Nachteile in ihrem Studium erfahren, "wie zum Beispiel längere Studienzeiten. Einzelne Studierende haben auch ihr Studium abgebrochen. Deswegen wollen wir sie auf den Campus holen, aber gleichzeitig verhindern, dass die Infektionszahlen ansteigen."
Bei Studenten wie Hannes Wegener, der im fünften Semester Chemie im Master studiert, kommt das gut an: "Die Uni hat schon ein gutes Hygienekonzept. Die Belegung ist gering, wir haben Plexiglasscheiben und alle haben Masken auf, aber mit Test fühlt man sich besser, weil man weiß, dass man negativ ist."
Unterschiedliche Teststrategien
Auch andere Universitäten wollen im Sommersemester verstärkt auf Tests setzen, um Laborpraktika, Sport- und Musikkurse oder Prüfungen, die nicht digital stattfinden können, ohne Gefahr zu ermöglichen. Die Uni Siegen zum Beispiel hat am Freitag (09.04.2021) damit begonnen, kostenlose Selbsttests an Studierende und Mitarbeiter auszugeben. Die Uni in Paderborn und die RWTH Aachen setzen auf kostenlose Schnelltests.
Andere Unis wie die in Münster, Bonn und Bielefeld rufen Studierende dazu auf, die allgemeine Testmöglichkeit zu nutzen. In Bielefeld gibt es ein Bürgertestzentrum sogar auf dem Uni-Campus, dazu auch noch kostenlose Schnelltests in den Laboren.
Corona-Schutzverordnung ermöglicht Präsenzveranstaltungen
Die Uni Duisburg-Essen verhandelt gerade mit der Stadt und einem privaten Anbieter von Tests, verweist aber darauf, dass Tests nicht für mehr Präsenzveranstaltungen sorgen, sondern diese nur absichern sollen.
Denn Präsenzveranstaltungen ermöglicht die Corona-Schutzverordnung des Landes schon jetzt, wenn sie zwingend in Präsenz stattfinden müssen und eine Verschiebung einen erheblichen Nachteil für die Studierenden bedeuten würde.