Spahn im WDR: Beschränkungen kommen "gerade noch rechtzeitig"

Stand: 29.10.2020, 09:19 Uhr

Im Interview mit WDR 2 hat Gesundheitsminister Jens Spahn heute die neuen Corona-Regeln verteidigt. Sie kämen "gerade noch rechtzeitig", um den Kontrollverlust zu verhindern.

"Ich will einfach nicht warten, bis die Intensivstationen überfüllt sind", betonte Spahn. In vielen anderen europäischen Ländern habe man den richtigen Zeitpunkt für solche Maßnahmen verpasst. Deutschland habe die Chance, weiterhin besser durch die Krise zu kommen als andere Staaten.

Schulen und Kitas haben Priorität

Die Schließung der Gastronomie wäre für die Betriebe ein harter Schlag, räumte der Minister ein. "Aber in irgendeinem Bereich mussten wir Kontakte reduzieren, wenn wir Kitas und Schulen offen halten wollen."

Er könne es verstehen, wenn sich Gastronomen ungerecht behandelt fühlen, nachdem sie alles dafür getan haben, Hygieneregeln durchzusetzen. "Wir haben uns diese Entscheidung echt nicht leicht gemacht."

Spahn: Wollen keinen Polizeistaat

Bei den Kontaktbeschränkungen setze er auf Einsicht der Menschen, sagte er weiter. Eine wirksame Kontrolle sei nicht möglich. Denn: "Wir wollen keinen Polizeistaat einführen." Er verlasse sich darauf, dass sich die Menschen auch ohne Zwang verantwortlich verhalten.

Erkrankung noch nicht überwunden

Spahn hat seine eigene Corona-Infektion noch nicht überwunden. Er meldete sich aus der häuslichen Quarantäne. "Mir geht es vergleichsweise gut - den Umständen entsprechend leichte Erkältungssymptome", sagte der Minister.

Wo er sich angesteckt habe, wisse er nicht. "Immer da, wo ich eine Vermutung hatte, hat sie sich als falsch herausgestellt, weil die Betreffenden selbst negativ getestet wurden."

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