Laschet will Karnevals-Entscheidung im Konsens

Stand: 23.08.2020, 14:47 Uhr

Ministerpräsident Laschet will Entscheidung in den nächsten zwei bis drei Wochen. Karnevalisten sollen Rechtssicherheit durch klare gesetzliche Regelung bekommen.

Was werden wir an Karneval dürfen? Wie geht es weiter mit der Maskenpflicht für die Schülerinnen und Schüler? Werden wir wieder ins Stadion dürfen, wenn die Bundesliga startet? Was ist mit Corona-Tests und Quarantäne? Eine Menge Fragen, zu denen NRW-Ministerpräsident Laschet in der Aktuellen Stunde Stellung bezogen hat.

Entscheidung zu Karneval "in wenigen Wochen"

In 80 Tagen ist es soweit: Am 11.11. startet in normalen Jahren die Karnevalssession. Für viele kleine und große Karnevalsvereine und deren Festkomitees sind 80 Tage nicht lange hin, sondern kurz vor der Tür. Viele von ihnen fordern eine eindeutige Absage des Karnevals, um rechtssicher aus Verträgen, beispielsweise mit Künstlern oder Vermietern von Sälen herauszukommen. Dafür sucht Laschet das Gespräch mit den Karnevalisten. Nur im Konsens ließen sich Entscheidungen der Landesregierung auch umsetzen. Im Moment könne er sich Veranstaltungen mit Gesang, Tanz und Küsschen schwer vorstellen. Laschet versprach, dass es in den nächsten 2 - 3 Wochen eine klare Ansage geben werde.

Mehrheit der Deutschen für Karnevalsabsage

Mit seiner Meinung trifft Laschet den Nerv der Mehrheit der Deutschen. Rund zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland erwarten eine Absage des Karnevals. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Befragt wurden fast 1.200 Personen in ganz Deutschland.

Jüngere Menschen im Alter von 18 bis 24 befürworten eine bundesweite Absage am häufigsten. Die 35- bis 44-Jährigen am seltensten. Menschen in den westdeutschen Bundesländern, wo sich die traditionellen Karnevalshochburgen wie Köln, Düsseldorf und Mainz befinden, befürworten eine Absage häufiger als in Ostdeutschland.

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Zeitnahe Entscheidung zur Maskenpflicht an Schulen

Bei der Maskenpflicht an den Schulen zeigte Armin Laschet viel Verständnis für den Unmut bei allen Betroffenen. "Ich glaube, das geht nicht auf Dauer." Bei den ansteigenden Infektionszahlen durch Urlaubsrückkehrer habe man aber keine andere Alternative gehabt, als den Schulstart mit Maske durchzuführen. Es bleibe aber bei der Befristung bis zum 31.08.2020, dann werde man anhand der Erfahrungen neu entscheiden.

Stadionbesuch und Konzerte "nicht denkbar"

Das Problem bei den Ansteckungswegen sieht der NRW-Ministerpräsident vor allem in einem anderen Bereich: "Wir müssen uns mit Großveranstaltungen beschäftigen", sagte er mit Blick auf das Ministerpräsidenten-Treffen mit Kanzlerin Merkel am Donnerstag. Fußball-Bundesligaspiele und große Konzertveranstaltungen mit Publikum seien für ihn zur Zeit nicht denkbar.

Quarantäne: Laschet will mehr Kontrolle und mehr Strafen

Armin Laschet nimmt Menschen, für die eine Quarantäne angeordnet ist, ausdrücklich in die Pflicht des Gemeinwohls: "Wenn für jemanden Quarantäne angeordnet ist und er die nicht einhält, gefährdet er absichtlich die Gesundheit anderer." Dagegen will er jetzt eine Vollzugsoffensive starten und auch verstärkt Strafen aussprechen.

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